Jakarta - In Indonesien hat am Donnerstag das erste Tribunal über Menschenrechtsverletzungen in Osttimor die Arbeit aufgenommen. Insgesamt sollen 18 teils ranghohe Armee- und Polizeioffiziere sowie Beamte vor das Sondergericht gestellt werden. Im ersten Verfahren müssen sich ein Polizeigeneral und der frühere Gouverneur Osttimors verantworten, wie indonesische Medien berichteten. Ihnen wird vorgeworfen, im September 1999 den Brand einer katholischen Kirche Bezirk Suai mitverschuldet zu haben, bei dem 26 Menschen starben. Die Bevölkerung Osttimors hatte im August 1999 mit überwältigender Mehrheit für die Loslösung der ehemaligen portugiesischen Kolonie von Indonesien votiert. Indonesische Sicherheitskräfte hatten daraufhin gemeinsam mit pro-indonesischen Milizen die Inselhälfte mit blutiger Gewalt überzogen, bei der mehr als 1000 Menschen ums Leben kamen. Weit über eine Viertelmillion Menschen flohen vor dem Terror ins benachbarte Westtimor. In Ost-Timor stehen Mitte April die ersten Präsidentenwahlen an. Am 20. Mai soll die Inselhälfte dann endgültig unabhängig werden. (APA/dpa)