Graz - Auf "Platz und eine bessere Atmosphäre für Kinder" setzt die steirische VP-Landeshauptfrau Waltraud Klasnic mit ihrer Initiative "Kind(er)leben", mit der sie die rückläufige Geburtenrate bekämpfen will. Am Dienstag wurde von ÖVP, SPÖ und FPÖ eine "Kinder- und Familienverträglichkeitsprüfung", der künftig alle neuen Gesetze unterzogen werden sollen, im Landtag beschlossen.Die Grünen stimmten dagegen. Grünen-Chefin Ingrid Lechner-Sonnek: "Wenn mit Familie auch eine Alleinerzieherin mit einem Kind, gleichgeschlechtliche Paare oder Patchwork-Familien gemeint wären, könnte ich mitreden." Die Gleichstellung der Frauen in Bildung und Karriere wären wichtiger als Floskeln wie "familienfreundlich". Lechner-Sonnek: "Wir könnten von Ländern wie Frankreich lernen, wo mehr Frauen arbeiten und die Geburtenrate steigt." VP-Klubchef Reinhold Lopatka will zu einer Enquete im Herbst auch französische Experten laden. Dass Väter in Karenz zum Geburtenanstieg beitragen könnten, bezweifelt er: "Ich will nicht alten Rollenbildern verhaftet bleiben, aber realistisch ist die Hauptlast noch immer bei den Frauen." (cms/DER STANDARD, Printausgabe 14.03.2002)