Wien - Das Flugzeug sei nach wie vor das sicherste Verkehrsmittel: 1,8 Milliarden Passagiere pro Jahr, 15.000 Maschinen weltweit und nur 1118 Todesopfer im Vorjahr - das entspricht der Zahl der allein auf Österreichs Straßen getöteten Menschen. Diese Zahlen wurden am Mittwoch bei einem Symposium über "Sicherheit in der Luftfahrt" in Wien genannt.Sicherheit sei nicht erst seit den Anschlägen vom 11. September Topthema bei Flugzeugherstellern, erklärte Heiner Wilkens, General Manager für Europa und Russland bei Boeing. Durch die politisch motivierten Flugzeugentführungen in den Siebzigerjahren seien bereits zuvor wirksame Sicherheitssysteme auf Flughäfen eingeführt worden. Diese gelte es jedoch laufend zu verbessern. Diskutiert wurde diesbezüglich etwa, Cockpittüren schusssicher zu machen und mit extra Schließmechanismen zu versehen. Sicherheitsvorkehrungen Wolfgang Bachler, der Chef des Gendarmerieeinsatzkom-mandos (GEK), warnte vor überzogenen Erwartungen an isolierte Sicherheitsvorkehrungen. "Wir sollten nicht zu schnell sein. Eine einzelne Maßnahme, die nicht in den Ablauf integriert ist, kann die Sicherheit gefährden." In Österreich würden Flüge nach sensiblen Destinationen seit 20 Jahren von speziell ausgebildeten GEK-Beamten begleitet. "Wir haben sehr viel erledigen können, ohne Aufsehen zu erregen." Täglich seien Dutzende dieser "Sky Marshalls" im Einsatz, die in mehreren Ländern als Vorbilder betrachtet würden. Bachler bemängelte, dass nach Zwischenfällen während des Flugs zu wenig darüber diskutiert werde. Er schlug vor, dazu Reports zu verfassen und in eine Datenbank zu stellen, auf die alle Fluglinien zugreifen können - um zu lernen. (DER STANDARD, Printausgabe 14.03.2002)