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Der Fernsehabend am Dienstag

wurde mir dadurch verdorben, dass ich mich mit einer Elternmitteilung aus der Schule meiner Tochter herumschlagen musste.

Foto: APA/Schlager

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Darin hieß es,

man habe im Gespräch zwischen Lehrer-, Eltern- und Schülervertretern festgestellt, dass im Lehrplan gegenwärtig vor allem eines fehle: profunde Ausbildung in "Rhetorik und Präsentationstechniken".

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Das kann doch bestenfalls ein Scherz sein, dachte ich erbost,

während TV-Highlights wie Medicopter 117 und andere Ärzteserien ohne Nachwirkungen an mir vorüberzogen. Da gibt es bis zum heutigen Tag kaum Medienunterricht, in dem die Jugendlichen auch nur irgendwie lernen, wie Presse, Fernsehen und Film funktionieren, und irgendwelche superschlauen Pädagogen zerbrechen sich den Kopf über "Präsentationstechniken"! Zu unserer Zeit, dachte ich, zugegebenerweise nicht ganz frei von frühgreisem Eigendünkel, hat man noch Referate gehalten - da ergab sich die Rhetorik von selbst.

Foto: rtl.de

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Ich imaginierte also NLP-Seminare für Kids und

"Wer zeichnet die schönsten demagogischen Diskussionsbeiträge auf Schautafeln" und "Powerpoint-Präsentationen bei Referaten", während selbst die Harald Schmidt Show mich nicht für sich gewinnen konnte. Ich überlegte, wie sehr denn jetzt noch jeder Bürger zum Staubsaugervertreter seiner selbst werden soll, und auch Outer Limits konnte mich davon nicht mehr ablenken - was ein ziemlich tristes Bild ergab.
Fazit: Gnadenlos fordert die Talkshow-Gesellschaft ihre Opfer. "Präsentationstechniken"? Ha! (cp)

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