Wien - "Geld ist nicht die einzige Antwort, ohne Geld geht es aber auch nicht" - so weit reicht der Konsens zwischen der österreichischen Regierung und den NGOs in Sachen Entwicklungspolitik. Viel mehr Übereinstimmung gibt es im Hinblick auf die kommende Woche stattfindende UN-Konferenz zur Entwicklungsfinanzierung in Monterrey (Mexico) nicht. Am Mittwoch nahmen dazu in Wien Regierung und Nichtregierungsorganisationen Stellung.

In der Millenniumserklärung hätten die UNO-Mitglieder die Halbierung der Armut in der Welt bis 2015 beschlossen, so die NGOs. Im Gegensatz zur Antiterrorkoalition habe sich bisher aber keine Allianz gegen die Armut zusammengefunden. Dazu fehle der politische Wille, und somit sehe das für Monterrey vorbereitete Konsenspapier eher eine Finanzierung der Globalisierung denn der Entwicklung vor. Ein Zeichen für das Desinteresse der Politik sei auch, dass weder der Bundespräsident, der Kanzler noch die Außenministerin zu der Konferenz führen.

Die österreichischen Regierungsvertreter räumten Probleme bei der Koordination der Entwicklungsfinanzierung (insbesondere auch in der EU) ein. Ein politisches Desinteresse dagegen gebe es nicht: Immerhin vertrete Kunststaatssekretär Franz Morak Bundeskanzler Schüssel in Monterrey. (DER STANDARD, Print- Ausgabe, 14.3.2002)