Harare - Kurz vor Bekanntgabe des Endergebnisses der Präsidentenwahl in Simbawe haben am Mittwoch etwa hundert Soldaten in der zweitgrößten Stadt des Landes das Büro der Oppositionspartei Bewegung für den Demokratischen Wandel (MDC) umstellt. Wie ein AFP-Reporter berichtete, bezogen die Soldaten rund um das Büro in Bulawayo Stellung. Bei der Auszählung der Wahlstimmen kam der amtierende Präsident Robert Mugabe laut staatlichem Fernsehen nach Auszählung von 114 der insgesamt 120 Bezirke auf 52 Prozent der Stimmen. Auf seinen Herausforderer, MDC-Chef Morgan Tsvangirai, entfielen demnach 42 Prozent. Die US-Regierung bezeichnete die Präsidentenwahl in Simbabwe als nicht fair. Der dreitägige Wahlgang sei "ernsthaft beeinträchtigt" worden, sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums in Washington. Die simbabwesische Regierung habe die Anzahl der Wahlbüros reduziert und vielen Wählern damit die Möglichkeit einer rechtzeitigen Stimmabgabe genommen. Der Wahl seien zudem monatelange Einschüchterungsversuche der Opposition durch Anhänger der Regierungspartei vorausgegangen. Der 78-jährige Mugabe regiert Simbabwe bereits seit 22 Jahren. Im Fall seiner wahrscheinlichen Wiederwahl wäre es sein fünftes Mandat als Staatsoberhaupt. Menschenrechtsgruppen und Wahlbeobachter sind der Ansicht, dass bei einem freien und unbehinderten Urnengang MDC-Chef Tsvangirai Sieger geworden wäre.(APA)