Unternehmen
Tyrolit sieht Geschäftsjahr 2002 "verhalten optimistisch"
Keine bedingungslose Wachstumsstrategie verfolgt
Innsbruck - Der zum Swarovski-Konzern gehörende Tiroler
Schleifmittelhersteller Tyrolit mit Sitz in Schwaz sieht dem
laufenden Geschäftsjahr 2002 auf Grund der derzeitigen
Wirtschaftslage "verhalten optimistisch" entgegen. Im vergangenen
Jahr wurde das angestrebte Umsatzplus von zwei Prozent mit 465 Mill.
Euro leicht verfehlt. Der Betriebsgewinn (EBIT) konnte hingegen um
zehn Prozent gesteigert werden, erklärte Tyrolit-Geschäftsführer
Jakob Mosser am Mittwoch gegenüber der APA. Insgesamt sei das Jahr 2001 in Europa, mit Ausnahme der
Bauindustrie, sehr gut gelaufen. Ausfälle in Nordamerika hätten durch
ein gutes Gesamtergebnis am europäischen Markt (plus fünf Prozent)
kompensiert werden können, betonte Mosser. Der Umsatz sei mit 465
Mill. Euro gleich geblieben wie im Vorjahr. Der operative Cash-Flow
habe sich aber "deutlich besser" als im Vorjahr entwickelt (15
Prozent Steigerung). Die angestrebte Investitionsleistung von 25,4
Mill. Euro sei mit 14,5 Mill. Euro nicht erreicht worden und soll
auch in diesem Jahr nicht erhöht werden.
Verbessertes Ergebnis erwartet
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Mosser ungefähr mit dem
gleichen Umsatz wie im Vorjahr aber mit einem "besseren Ergebnis".
Beim EBIT werde eine dreiprozentige Steigerung und beim Cash-Flow
wiederum eine deutliche Verbesserung angestrebt. Dies soll vor allem
durch Marktanteilsgewinne von rund 15 Prozent,
Kostensenkungsmaßnahmen und "zum Teil signifikante Preiserhöhungen",
etwa in der Natursteinindustrie oder bei Präzisionswerkzeugen,
erreicht werden. "Wir verfolgen keine bedingungslose
Wachstumsstrategie", "am wichtigsten" sei das Ertragsziel", teilte
Mosser mit.
Auch die Globalisierungsstrategie des Unternehmens, das bereits
ein komplettes Verkaufs- und Vertriebsnetz in Europa, Amerika und
Asien und weltweite Standorte besitzt" soll "ganz klar fortgesetzt"
werden. Um Ertragsgewinne zu erzielen, müssten "alle Märkte weltweit
optimal bedient werden". Ein großes Ziel von Tyrolit sei es, "aus
eigener Kraft und ohne große Fremdfinanzierung" Akquisitionen zu
realisieren. Schwerpunktmärkte seien derzeit Südamerika, Nordamerika
und Osteuropa. Der Hauptsitz in Schwaz werde dadurch "nicht
beeinträchtigt", müsse sich aber in Zukunft "kostenmäßig
international durchsetzen"
Servicecenter in Shanghai
In China (Shanghai) sei am 1. Februar dieses Jahres ein
Servicecenter für die Natursteinbranche in Produktion gegangen. Eine
Fertigungsstätte zur Erzeugung von Diamanttrennsägen sei seit Mitte
August 2001 operativ. Mit der japanischen Schleifmittelfirma Allied
Materials gebe es seit Herbst des Vorjahres eine Kooperation. Darüber
hinaus soll in Indien eine kleine Produktionsstätte für Schleifmittel
aufgebaut werden, kündigte Mosser an.
Tyrolit ist nach eigenen Angaben Europas größter Hersteller für
gebundene Schleif-, Trenn-, Säge- und Bohrwerkzeuge. Das Unternehmen
hat insgesamt 22 Werke in zehn Ländern und beschäftigt weltweit 3.430
Mitarbeiter, allein am Hauptsitz in Schwaz sind 1.240 Menschen im
Einsatz. (APA)