Panorama
Winona Ryder doch keine Diebin?
Überwachungsvideo entlastet mutmaßliche Ladendiebin - Widerspruch zu Polizeiangaben
Das Überwachungsvideo einer Boutique
in Los Angeles soll die US-Schauspielerin Winona Ryder einem
Fernsehbericht zufolge vom Vorwurf des Ladendiebstahls entlasten. Die
Redaktion der US-Fernsehshow "Extra" hat nach eigenen Angaben vom
Dienstag den gut einstündigen Mitschnitt erhalten, der Ryder Ende
Dezember vergangenen Jahres in einem Laden auf dem Wilshire Boulevard
in Beverly Hills, eine der teuersten Einkaufsmeilen der Stadt, zeigt.Widerspruch zu Polizeiangaben
Es sei zu sehen, wie die 30-Jährige mehrere Hüte anprobiere,
Lippenstift auftrage und dann von Sicherheitsleuten am Verlassen des
Geschäftes gehindert werde. Auch eine genaue Einzelbild-Untersuchung
gebe jedoch keinen Hinweis darauf, dass Ryder versucht habe, an
Kleidern Sensoren zur elektronischen Diebstahlsicherung zu entfernen.
Damit stehe die Aufzeichnung im Widerspruch zu Angaben der Polizei.
Entlastendes Video
Die Schauspielerin soll sich wegen Ladendiebstahls und weiterer
Vorwürfe vor Gericht verantworten. Sie wird beschuldigt, Kleidung,
Handtaschen und Haarkosmetik im Wert von insgesamt 4.800 Dollar (etwa
5.500 Euro) gestohlen zu haben. Außerdem wird ihr Vandalismus und
unterlaubter Medikamentenbesitz vorgehalten. Ryder selbst, die nach
einer Festnahme gegen Kaution wieder auf freien Fuß kam, hat die
Vorwürfe in einer Gerichtsanhörung Anfang Februar als falsch
zurückgewiesen. "Extra" wollte seinen Bericht über das angeblich
entlastende Überwachungsvideo noch am Dienstag (Ortszeit)
ausstrahlen.
Ryder war 1995 für den Film "Betty und ihre Schwestern" für einen
Oscar als beste Schauspielerin und im Jahr zuvor einen Oscar als
beste Nebendarstellerin in dem Film "Die Zeit der Unschuld" nominiert
worden. Im August vergangenen Jahres hatte sie in London die
Dreharbeiten für einen neuen Film abgebrochen, da sie wegen starker
Magenschmerzen ins Krankenhaus musste. Anfang der neunziger Jahre war
sie wegen Depressionen, Angstanfällen und Erschöpfung in stationärer
Behandlung. (APA/Reuters)