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Wien - Im Rahmen des Besuchs des Iranischen Staatspräsidenten Seyed Mohamad Khatami in der Wirtschaftskammer Österreich haben WKÖ-Präsident Christoph Leitl in seiner Funktion als neuer Eurochambres-Präsident und der Präsident der Iranischen Handels- und Industriekammer, Ali Naghi Khamoushi, am Dienstag in Wien ein Kooperationsabkommen unterzeichnet. Bei der Unterzeichnung, der neben Khatami auch Bundespräsident Thomas Klestil beiwohnte, unterstrich Leitl, dass das Projekt die volle Zustimmung des EU-Kommissionspräsidenten Romano Prodi habe, der im Vorfeld gratulierte. Mit der Unterzeichnung des Abkommens vertieft Eurochambres, mit ihren 1.500 Mitglieds-Handels- und Industriekammern die größte europäische Unternehmensvertretung, die rund 18 Millionen Unternehmen in 36 Ländern repräsentiert, ihre Wirtschaftskontakte zu der Wirtschaftsinteressenvertretung des Iran, der wiederum über ein Marktpotenzial von 65 Millionen Einwohnern verfügt, stellt die WKÖ in einer Aussendung fest. Die Iranische Handels- und Industriekammer und an deren Spitze Khamoushi stellten seit über 20 Jahren ein wesentliches Sprachrohr der iranischen Privatwirtschaft dar. Leitl erblickt in dem Abkommen "ein Signal Europas an den Iran, das uns ermuntert, den Weg hin zu einem wirtschaftlichen Netzwerk zu gehen". Im 21. Jahrhundert gehe es darum, "keine neuen Gräben aufzureißen, sondern Brücken zu bauen", sagte Leitl anlässlich der Unterzeichnung. Wirtschaftliche Begegnungen seien auch menschliche, persönliche Begegnungen, die "von Toleranz geprägt sind und damit auch ihren Beitrag zum Weltfrieden leisten". In diesem Sinne habe auch EU-Kommissionspräsident Prodi das Abkommen als "völkerverbindende" Initiative begrüßt. Der interimistische Leiter des Büros der Europäischen Kommission in Wien, Hatto Käfer, wohnte der Unterzeichnung als Zeuge bei. Das Kooperationsabkommen dient nach Angaben der WKÖ dem Aufbau starker institutioneller Beziehungen zur Weiterentwicklung des Dialogs und Etablierung von bilateralen Diskussionsforen. In dem Abkommen werden unter anderem Trainings- und Ausbildungskurse sowie die gegenseitige Information über Rechts- und Steuersysteme sowie Investitionsmöglichkeiten vereinbart, um den jeweiligen Zugang zum österreichischen bzw. iranischen Markt zu erleichtern. (APA)