Bald ist es wieder soweit: die weltgrößten Computermesse, die Cebit in Hannover, öffnet wieder ihre Pforten. Schwerpunkte im heurigen Jahr sind die neuesten Handy-Entwicklungen und mobile Taschen- und Tablett-PCs. Mit Spannung erwartet werden vor allem die ersten Handys der dritten Mobilfunkgeneration UMTS (Universal Mobile Telecommunication System). Außerdem bringt der Softwareriese Microsoft zeitgleich mit der Messe seine Spielkonsole X-Box auf den europäischen Markt. Die CeBIT läuft bis zum 20. März. Schröder und Balmer Bereits am Dienstagabend werden der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und Microsoft-Boss Steve Palmer um 18 Uhr offiziell den Startschuss für die Messe geben. Brancheninsider sehen in der CeBIT einen Gradmesser für den weiteren Konjunkturverlauf am Informations- und Telekommunikationsmarkt. Unternehmen hoffen auf neue Impulse durch die Messe. Meinungen geteilt Vor Beginn der Computermesse sind die Meinungen über die weitere Entwicklung am IT-Markt aber noch geteilt. So mancher Branchenkenner bewertet den Konjunkturverlauf im Vorfeld vorsichtig. Der IT-Markt sei nach wie vor unter Druck, eine Erholung erst zu Jahresende zu erwarten, heißt es bei führenden IT-Unternehmen wie Siemens. Zuversicht Zuversichtlicher ist man beim IT-Marktforscher IDC. Dort erwarten die Experten eine Erholung bereits zu Jahresmitte. Für den westeuropäischen Markt prognostiziert IDC heuer ein Wachstum am IT-Markt von 6,4 Prozent, nach 5,5 Prozent 2001 und 9,4 Prozent im Jahr davor. Rückgang bei den Ausstellerzahlen Unmittelbar vor Beginn der CeBIT stehen die Zeichen aber eher auf Sturm. Zahlreiche Absagen haben zum ersten Mal in der 16-jährigen Geschichte der Computermesse zu einem Rückgang bei den Ausstellerzahlen geführt. Hatte die Deutsche Messe vor wenigen Wochen noch einen neuen Ausstellerrekord erwartet, wird es nun tatsächlich 7.962 Ausstellern geben, rund 130 weniger als im Vorjahr. Auch bei den Besucherzahlen stellt sich die Deutsche Messe - trotz Verlängerung der CeBIT um einen Tag - auf weniger als die rund 849.000 des vergangenen Jahres ein. 60 Fußballfelder Rückläufig ist seit 1994 auch erstmals wieder die Ausstellungsfläche der CeBIT. Nach knapp 432.000 verbauten Quadratmetern Ausstellungsfläche (ohne Flure und Restaurants) im Vorjahr werden es heuer nur 424.000 Quadratmeter sein, was allerdings immer noch einer Fläche von rund 60 Fußballfeldern entspricht. Viel Platz für Telekommunikation Die größte Fläche ist dabei der Telekommunikation gewidmet. Im Mittelpunkt steht die drahtlose Kommunikation mobiler Geräte wie Handys, Notebooks und Taschencomputer. Kurz vor dem Marktstart der neuen UMTS-Netze rüsten die Betreiber und Handybauer mit dem Nachfolger der SMS-Kurzmitteilung, "Multimedia Messaging Service" (MMS) auf. Damit sollen die Kunden schon im Vorfeld an die Übertragung von Tönen, Bildern und kurzen Videosequenzen in einfacher Qualität gewöhnt werden. Der deutsche Anbieter e-plus wird anlässlich der CeBIT den aus Japan kommenden multimediafähigen Standard i-mode in Deutschland einführen. Viele Gerätebauer stellen auch erste UMTS-Geräte vor. Mini-Computer boomen Einen Boom erleben heuer auch wieder tragbare Computer aller Größen. Taschencomputer (PDA) sollen künftig mit Raten bis 400 Megahertz ticken und damit mobiles Multimedia ermöglichen. A4-große, tragbare Tablett-Bildschirme sollen auch PC-Muffel, die den Gang vom Sofa an den Schreibtisch scheuen, endlich ins Internet bringen. 74 österreichische Ausstellern Österreich ist auf der CeBIT mit 74 Ausstellern vertreten, darunter der Telekomkonzern Kapsch, der Notebook-Bauer Gericom, der heimische Handy-Entwickler Tel.me und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) mit einem eigenen Stand. 34 Euro Der Eintritt zur Computermesse liegt in diesem Jahr an der Tageskasse bei 34 Euro, Studenten, Schüler, Wehrpflichtige, Zivildienstleistende und Behinderte zahlen am Sonntag und am letzten Messetag nur 15 Euro. Die Messehallen sind täglich von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.(apa)