Mensch
Reichhold: "Klares Nein" zu Forschung an embryonalen Stammzellen
Erster Auftritt des Neo-Ministers im EU-Rahmen
Brüssel - "Ein klares Nein" zur Forschung an embryonalen
Stammzellen hat Österreichs Infrastrukturminister Mathias Reichhold
(F) beim heutigen EU-Forschungsministerrat bei seinem ersten Auftritt
im EU-Rahmen deponiert. Auch die Forschung an adulten Stammzellen
müsse beschränkt werden. Reichhold möchte sicherstellen, dass die
Diskussion über dieses ethisch umstrittene Thema offen bleibt. Er
erinnerte daran, dass das heimische Gutachten zu diesen Fragen im
April vorliegen dürfte.Rahmenprogramm für die
Forschungsförderung in der EU
Die Minister haben am Montag das sechste Rahmenprogramm für die
Forschungsförderung in der EU bis zum Jahr 2006 diskutiert. Dabei
ging es vor allem um die Bedingungen, unter denen sich Firmen und
Forschungseinrichtungen an EU-Programmen beteiligen können. Ein
großes Problem sei die von der EU-Kommission vorgeschlagene
"Gesamthaftung", so Reichhold.
Diese sieht vor, dass jedes Unternehmen das sich in einer Gruppe
an einem Projekt beteiligt, für den gesamten Schaden haftbar gemacht
werden kann, der im Rahmen des Projektes entstehen könnte.
Deutschland teile die Bedenken Österreichs, so Reichhold, der hofft,
dass die EU-Kommission ihre Haltung noch ändern wird.
Kritik an Beschränkung auf Großprojekte
Reichhold kritisiert, dass die EU-Kommission und einige große
Mitgliedsländer in Zukunft "nur mehr auf Großprojekte setzen". Die
kleinen Mitgliedsländer müssten daher sehr darauf achten, dass ihre
Kleinen und mittleren Unternehmen weiter zum Zug kommen.
Im abgelaufenen fünften Jahresprogramm habe Österreich "beinahe
100 Prozent der rückholbaren Mittel wieder ins Land geholt", so
Reichhold. Das bedeute, dass Österreichs Forschung im europäischen
Wettbewerb inzwischen voll wettbewerbsfähig sei.(APA)