Unternehmen
Bank Austria: Kein Verkehrsbüro-Verkauf
Reisebüro-Gruppe ÖVT bekundet Kaufinteresse
Wien - Die Bank Austria (BA) hält an ihrer
Mehrheitsbeteiligung am größten Hotel- und Touristikkonzern
Österreichs fest, Branchengerüchte um Verkaufsverhandlungen werden
dementiert. "Wir beabsichtigen nicht, das Verkehrsbüro zu verkaufen,
führen keine Gespräche in dieser Richtung", sagte BA-Pressesprecher
Martin Hehemann am Montag. Es könne schon sein, dass es Interessenten gebe, so Hehemann, "das
verstehen wir, das Verkehrsbüro ist ein erfolgreiches Unternehmen.". In Medien hatte zuletzt die
Reisebüro-Gruppe ÖVT Kaufinteresse fürs Verkehrsbüro deponiert und
eine "Österreich-Lösung" angekündigt, was die Bank Austria als
"höchst unkonventionelle Vorgangsweise" wertet.
Laut "WirtschaftsBlatt" will Joseph Reitinger-Laska, Vorstand des
Österreichischen Vereins für Touristik (ÖVT) einen Kauf durch
heimische Investoren vorbereiten, um einen Verkauf an das Ausland zu
verhindern. Reitinger-Laska kündigte in der Wochenendausgabe der
Zeitung an, "wir werden in den nächsten zwei Wochen über einen Anwalt
bei der Bank Austria offiziell unser Interesse platzieren und die
nötigen Unterlagen anfordern." Außerdem hätten sich bei ihm zwei
Investorengruppen gemeldet, die jede für sich in der Lage wäre, 72
Mill. Euro aufzubringen. Auf diesen Wert wird laut "WirtschaftsBlatt"
der Bank Austria-Anteil von 63,8 Prozent am Verkehrsbüro geschätzt.
Konsortiallösung
Der ÖVT-Vorstand, der 286 mittelständische Reisebüros vertritt,
strebt dem "WirtschaftsBlatt" zufolge eine Konsortial-Lösung mit
bereits vorhandenen Gesellschaftern wie AUA (10,8 Prozent Anteil) und
Wiener Städtische (4,3 Prozent Anteil) sowie neuen Partnern an.
Reitinger-Laska wolle, dass österreichische Unternehmen zumindest
50,1 Prozent halten. An dieser Lösung hätten bereits institutionelle
Anleger wie Banken und Versicherungen Interesse geäußert, wird der
ÖVT-Vorstand zitiert.
Nach Informationen der Zeitung stand die Bank Austria angeblich
bereits in Kontakt mit der deutschen TUI. Die Anschläge vom 11.
September 2001 hätten die Gespräche aber unterbrochen. Seitens der Bank Austria wurden die Gespräche dementiert. (APA)