Fontainebleau - Das vermutlich letzte Hemd, das Napoleon vor seinem Tod in der Verbannung 1821 trug, ist am Sonntag für 62.000 Euro unter den Hammer gekommen. Damit erzielte das Kleidungsstück bei einer Auktion in Fontainebleau bei Paris ein Vielfaches der 12.000 Euro, auf die es geschätzt worden war. Das weiße Batist-Hemd mit Stehkragen und langen Ärmeln trug Napoleon in den letzten Tagen vor seinem Tod auf der Atlantik-Insel Sankt Helena am 5. Mai 1821. Napoleons treuer Diener Louis-Etienne Saint Denis hatte das kostbare Kleidungsstück, das nur einige Rostflecken aufweist, nach dem Tod des Kaisers aufbewahrt. Geschmückt ist das Hemd mit einem rotgestickten "N" unter der kaiserlichen Krone. Der Zuschlag ging am Sonntag an einen anonymen Telefonbieter. Insgesamt kamen bei der Auktion nahe dem Schloss von Fontainebleau rund 500 Erinnerungsstücke an den französischen Kaiser zum Aufruf, darunter Bücher, Medaillen, Gemälde, Waffen, Möbel und Schriftstücke. Der bedeutendste Artikel der Auktion ist ein Portrait Napoleons, das Andrea Appiani zugeschrieben wird. Der Wert dieses Gemäldes, das 1999 im Pariser Louvre ausgestellt worden war, beträgt 150.000 bis 180.000 Euro. Versteigert wird weiters ein Modell der Fregatte "La belle poule", mit der Napoleons sterbliche Überreste nach Frankreich zurückgebracht wurden. (APA)