International
USA über russischen Importstopp für US-Geflügel verärgert
Boucher: Amerikanische Erzeuger hart getroffen
Washington - Die USA haben sich über den von
Russland verhängten Importstopp von US-Geflügel verärgert gezeigt,
zugleich aber die neuen US-Strafzölle auf Stahlimporte als Russland
kaum belastend dargestellt. US-Außenamtssprecher Richard Boucher
sagte am Freitag in Washington, US-Außenminister Colin Powell habe
das Thema mit dem russischen Außenminister Igor Iwanow am selben Tag
erörtert, "weil wir sehr enttäuscht über den voreiligen russischen
Stopp von US-Geflügel-Exporten sind". Die USA hätten große Sorge, dass der Importstopp nicht auf
legitimen Gesundheitssorgen basiere. Das russische
Landwirtschaftsministerium hatte US-Exporteure beschuldigt,
wiederholt ohne Lizenz von russischen Veterinärämtern Geflügel nach
Russland exportiert zu haben.
Boucher sagte, die US-Geflügelerzeuger würden durch das russische
Importverbot hart getroffen. Für die russischen Verbraucher reduziere
sich die Auswahl und die Preise würden steigen. Die neuen Strafzölle
auf Stahleinfuhren würden Russland kaum belasten, sagte Boucher
weiter. Es wären nur Importe im einem Volumen von 140 Millionen
Dollar (160 Mill. Euro) betroffen, während sich die gesamten Importe
der USA aus Russland auf 6,5 Milliarden Dollar beliefen. Der
US-Handelsbeauftragte Robert Zoellick hatte zu dem
Geflügel-Exportverbot erklärt: "Es gibt eine Menge Amerikaner, die
Hendl essen, und die scheinen nicht zu krank zu sein." (APA/Reuters)