Wien - Jetzt ist es besiegelt: Der amerikanische Pharmakonzern Baxter mit Konzernsitz in Deerfield/Chicago kommt nach Krems an der Donau (NÖ).Wie der Standard bereits Anfang Dezember 2001 in Erfahrung brachte, will Baxter in der Wachau mit einem Investitionsvolumen von knapp über 200 Millionen Euro die Produktion einer neuen Art von Grippeschutzmittel aufziehen. Dadurch werden in Krems bis zur Letztausbaustufe im Jahr 2005 rund 300 neue Jobs primär im Bereich Biochemie geschaffen. Nach Orth/Donau und Wien ist Krems das dritte Österreich-Standbein des Pharmariesen. Die Verhandlungen um die Ansiedlung - eine der wenigen großen Betriebszuzüge der letzten Jahre - hatten sich rund ein dreiviertel Jahr hingezogen. Krems musste dabei andere attraktive westeuropäische Konkurrenzstandorte ausstechen und zuletzt vor allem gegen die Lockrufe Irlands angehen. Attraktive Förderung Geschafft hat man das zum einen mit einer überzeugenden Infrastruktur, der Nähe Wiens als Reservoir für qualifizierte Arbeitnehmer und der Option, in Zusammenarbeit mit der Donau-Universität die nötigen Experten heranzubilden. Mit eine Rolle spielten freilich auch die in Österreich vorhandenen Stützungsmöglichkeiten: Konkret wird Baxter ein rund 27 Mio. € schweres Förderpaket in Empfang nehmen können. Geschnürt wurde es von Bund und Land, die damit knapp unter die, für ein Ziel-2-Gebiet, von der EU gezogene Förderobergrenze von 13,7 Prozent des Investitionsvolumens gegangen sind. Damit erspart sich Baxter ein aufwändiges Einzelnotifizierungsverfahren in Brüssel. Dem Vernehmen nach soll der US-Multi jedenfalls bereits ein konkretes Grundstück bezeichnet und die Pläne für sein Betriebsgebäude vorgelegt haben. Neue Hoffnungen Während sich Bund und Land noch zu dem dicken Fisch gratulieren, den man mit Baxter an Land ziehen konnten, kursieren bereits neue Hoffnungen: Auch ein zweiter US-Pharmakonzern soll sich derzeit aktuell über die Optionen einer Österreich- Ansiedlung schlau machen. (Monika Bachhofer, DER STANDARD, Printausgabe 9.3.2002)