Wirtschaft
Neuer WTO-Chef drängt auf Verhandlungen
Supachai: Verfahren in Genf dauert Jahre
Kuala Lumpur - Der designierte neue Generaldirektor der
Welthandelsorganisation (WTO), Supachai Panitchpakdi, hat wegen der
angekündigten Erhöhung der US-Stahlzölle vor einem Handelskrieg
gewarnt. Es würde Jahre dauern, einen voll entbrannten Streit zu
schlichten, sagte Supachai am Donnerstag in Kuala Lumpur und forderte
eine einvernehmliche Lösung. Bei einer jahrelangen Auseinandersetzung
vor der WTO würde "niemand etwas gewinnen", auch nicht die
US-Stahlindustrie. Supachai, der sich am Rande einer Konferenz über die
wirtschaftliche Zukunft Asiens äußerte, bot die WTO als Vermittler in
dem Streit an. Zugleich betonte er, dass voreilig beschlossene
Gegenmaßnahmen eine Lösung schwieriger machten. "Das effektivste
Mittel, das schnellste Mittel, sind Verhandlungen." Der Thailänder
Supachai wird den amtierenden WTO-Generalsekretär, den Neuseeländer
Mike Moore, am 1. September ablösen. (APA)