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Wer hat im Fernsehen eine Stimme,

wer hat keine und wer hat die lauteste - eine Fallstudie "aus aktuellem Anlass", in zwei Phasen. Die eine betrifft die Sprache des Fernsehens: Das "Schwerpunktthema" Integrationspaket wurde in der Dienstag-"ZiB 2" mit einem zusammenfassenden Bericht eingeleitet, in dem offenbar Betroffene ("Schlüsselkräfte", "Saisoniers") zwar zur Illustration im Bild zu sehen waren, aber keineswegs zu Wort kamen (ein schönes Bild für einen bestimmten Begriff von "Integration").

Foto: APA/TESAREK

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Die andere betrifft

die "Gesprächskultur" im engeren Sinne: Es folgte ein "Runder Tisch", zu dem zwei Vertreter der Regierungsparteien, Peter Westenthaler

Foto: APA/Schlager

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und Andreas Khol,

und zwei Vertreterinnen der Oppositionsparteien,

Foto: APA/Schneider

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Andrea Kuntzl

und

Foto: APA/Gindl

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Madeleine Petrovic,

geladen waren. Die Dramaturgie dieser erbärmlichen Veranstaltung darf man sich in etwa so vorstellen:

Foto: APA/Pfarrhofer

Ein gutes Drittel der "Diskussion"

- Westenthaler und Khol erläutern die Position der Regierung - herrscht die in einem derartigen Kontext zu erwartende Gesprächsdisziplin (zur Erinnerung: Eine/r spricht, die anderen hören zu). In der Folge - am Wort sind die Oppositionspolitikerinnen - kündigt sich bereits jene halblaute, feixende Dreinrederei (wohl eher eine männliche "Kulturtechnik") an, die im letzten Drittel gesprächsbestimmend wird (alle reden, und der Lästigste ist Sieger).

Foto: STANDARD/Cremer

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Ein niedergeredeter Roland Adrowitzer

gibt schließlich mit den Worten ab: "Es wird nicht der letzte ,Runde Tisch' gewesen sein." Leider. (irr/DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 7. März 2002)

Foto: APA/Badzic