Wien - Die Geschichte der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und Europa ist auch eine Geschichte der Skurrilitäten: Verloren haben die Europäer vor der Welthandelsorganisation WTO etwa den legendären Bananenstreit , weil sie Zollvergünstigungen für Bananenimporte aus Entwicklungsländern gewährten. Washington durfte Strafzölle im Gegenwert von 200 Mio. Dollar auf EU-Produkte wie Badeöl und Kaffeemaschinen verhängen.

Verloren haben die Europäer auch den Konflikt um das EU-Importverbot für hormonbehandeltes Rindfleisch aus den USA, weil der eindeutige Nachweis der Gesundheitsgefährdung nicht erbracht werden konnte. Saftige US-Strafzölle auf EU-Produkte waren neuerlich die Folge.

Auch um Fluglärm stritten sich die Handelsminister heftig. Eine EU-Richtlinie gegen Fluglärm hätte US-Fleugzeugbauer zu teuren Nachrüstungen gezwungen. Um Washington nicht allzu sehr zu verärgern, wurde die EU-Richtlinie ein Jahr auf Eis gelegt.

Bereits zugunsten der EU entschieden ist der Streit um wettbewerbsverzerrende US-Exportsubventionen. Hier geht es um Tochterunternehmen von US-Konzernen in Steueroasen, deren Einnahmen aus Exporten kaum besteuert werden. Die EU hatte Sanktionen im Wert von vier Mrd. Dollar beantragt, die USA wollen nur 956 Mio. Dollar (1,095 Mrd. EURO) akzeptieren.

Gestritten wird auch seit Jahren um die Kennzeichnung von genmodifizierte Pflanzen und Nahrungsmittel. (miba, Der Standard, Printausgabe, 07.03.2002)