Wien - Im Fall jener Gasse in Wien-Margareten, die immer noch nach Franz Stauracz, einem katholischen Priester und antisemitischen Propagandisten von Luegers Christlich-Sozialer Partei um 1900, benannt ist, will die SPÖ Margareten umfassend auf den Standard-Bericht vom Montag reagieren: In der nächsten Bezirksvertretungssitzung wird die Überprüfung aller Margaretener Straßennamen beantragt. Und in der Folge sollen etwa in der Stauraczgasse Zusatztafeln angebracht und die Bevölkerung bei Diskussionsveranstaltungen oder Ausstellungen über die geschicht- liche Bedeutung jener Straßennamen informiert werden. "Antisemitismus, egal ob in der Vergangenheit oder Gegenwart, ist unentschuldbar, und wir müssen alles dazu tun, um ein friedliches Miteinander der Kulturen und Religionen zu ermöglichen", betonte der SPÖ-Klubvorsitzende des 5. Bezirks, Erwin Lucan, am Dienstag. Die Diskussion um die Stauraczgasse war vom Wiener Juristen Gottfried H. ins Rollen gebracht worden, worauf die Grünen zumindest die Anbringung von Zusatztafeln gefordert hatten. (frei, Der Standard, Printausgabe, 06.03.02)