Wintersport
Alain Baxter mit Nasenspray gedopt
Benjamin Raich spitzt auf eine Medaille: "Wenn Baxter was Illegales gemacht hat, gehört Bronze mir"
Seit Dienstag darf Benjamin Raich von einer zweiten
Olympia-Medaille in Bronze träumen. Durch den positiven Dopingtest
beim Olympia-Dritten Alain Baxter kann die Medaille auf Raich
übergehen. Noch gibt sich der Tiroler aber diplomatisch. "Wenn Baxter
etwas Illegales gemacht hat, dann gehört die Medaille mir. Aber
solange nichts entschieden ist, will ich gar nicht viel dazu sagen",
meinte er. Raich verständnislos
Freuen würde sich Raich aber auch über eine Bronzene, die auf dem
Grünen Tisch an ihn geht. "Natürlich hätte ich die Medaille lieber im
Rennen gemacht, aber da war ich halt zu langsam. Aber eine Medaille
wäre es trotzdem - und über so was freut man sich immer", sagte der
Pitztaler. Zum Thema Doping meinte er nur: "Ich würde es nicht
verstehen, denn meiner Ansicht nach hilft es im Skisport einfach
nicht."
Teufelszeug Nasenspray
Langsam kommt auch Licht in die Affäre Baxter. Verantwortlich für
den positiven Test soll demnach ein Nasenspray gewesen sein. Baxter,
der das Fabrikat in Europa immer benutzte, wenn er verkühlt war,
kaufte sich dieselbe Marke in den Staaten, nur sind dort die
Ingredenzien andere. Unter anderem soll sich auch die verbotene
Substanz Metamphetamin darin befunden haben.
Ähnlicher Fall in Sydney
Einen ähnlichen Fall wie den von Baxter hatte es im Anschluss an
die Olympischen Sommerspiele von Sydney gegeben. Das IOC hatte damals
dem deutschen Ringer Alexander Leipold nachträglich Gold aberkannt
und dem Amerikaner Brandon Slay zugesprochen. Das IOC verlautbarte,
dass nun die Prozedur ähnlich dem Leipold-Fall ablaufen wird.
Stimulanz wirkt über Nervensystem
Die bei Baxter festgestellten Methamphetamine sind eine Form von
Amphetaminen, darunter fällt auch die Mode-Droge "speed". Solche
Stimulanzien wirken über das Nervensystem und gelten als
Aufputschmittel. Sie steigern die körperliche Leistung kurzfristig,
erhöhen den Energieumsatz und heben die Stimmung. Sie können zu
Stresssymptomen, psychischen Störungen, Suchtverhalten,
Überbelastung, Erschöpfung und sogar zum Tod führen. (APA/Reuters/SIZ)