Innovationen
Computerlärm führt zu Stress am Arbeitsplatz
Hersteller überprüfen Schallpegel kaum
Von Computern erzeugte Geräusche führen zu
Stress am Arbeitsplatz, wie das MID Informatikinstitut in Basel
feststellte. "Regelmäßiges Brummen, Quietschen, Pfeifen, und leises
Piepsen führt dazu, dass sich Menschen nach Beendigung ihrer Arbeit
wie gerädert fühlen", beschreibt Matthias Zehnder von MID Informatik
das Problem. Sounddesigner möchten mit angenehmen Tönen, der den
lästigen, akustischen Müll überlagert, Abhilfe schaffen.Einstellung
Anders als etwa bei der Bildschirmauflösung lässt sich Lärm nicht
so einfach bestimmen und einstellen. Ergonomen definieren den Lärm
eher subjektiv als unerwünschten Schall. So können Radio-Töne
beispielsweise für den einen angenehme Musik sein, für den anderen
hingegen unerwünschter Schall. Generell können bei Computern drei
verschiedene Bauteile Lärm erzeugen: der Ventilator, der Bildschirm
und die Festplatte. Konstante Geräusche mit einem gleichbleibenden
Lärmpegel werden jedoch vom Menschen kaum wahr genommen.
Akustische
Warnsignale besonders störend
Für unbeteiligte Außenstehende sind vor allem akustische
Warnsignale besonders störend, weil sie mit ihrem Appellcharakter auf
Fehler aufmerksam machen, oder Personen die Notwendigkeit eines
Arbeitsschrittes signalisieren, was wiederum zu Stress führt. In
Großraumbüros führen permanent ertönende akustische Rückmeldungen von
Computern zu einer Steigerung des Aggressionspotenzials der
Mitarbeiter.
55 Dezibel
Einen Schalldruckpegel von 55 Dezibel (dB) empfiehlt die deutsche
Gesellschaft für Arbeit und Ergonomie für Tätigkeiten mit hoher
Konzentrationsanforderung wie Programmieren und Sachbearbeitung. Da
Computer aus Komponenten von zahlreichen Zulieferern zusammengebaut
werden, gibt es keine Schallprüfung vor der Auslieferung von fertig
montierten Geräten. Der Gesamtschallpegel kann nur geschätzt werden.
Sorgsame Unternehmen versuchen deshalb, selbst ein erträgliches
Geräuschklima im Büro herzustellen. "Noise Conditioning" nennt sich
die Kunst, störenden Lärm in ein angenehmes Schallklima zu
verwandeln. Der angenehme Grundton, oder "rosa Rauschen", wie man es
auch nennt, soll das Sirren und Quietschen so gut wie möglich
überdecken. Wer der Technik nicht traut, kann sich immer noch Watte
in die Ohren stecken oder Ohrenschützer aufsetzen. (AP/APA)