Stockholm - Die südafrikanische Sängerin Miriam Makeba und die in Deutschland lebende Komponistin Sofia Gubaidulina erhalten in diesem Jahr den schwedischen Polar-Musikpreis. Wie die Musikakademie in Stockholm am Montag weiter mitteilte, bekommen beide jeweils eine Million Kronen (106.000 Euro). Der Polarpreis wird seit 1992 jeweils an einen Preisträger aus der populären Musik wie Jazz, Rock und Pop sowie an einem weiteren aus der klassisch orientierten Musik vergeben. Die Auszeichnung geht auf eine Stiftung des Ex-Abba- Managers Stikkan Andersson zurück. Über Makeba, 1932 in Johannesburg geboren, hieß es in der Begründung der Jury, sie habe den Begriff der "Weltmusik" lange verkörpert, ehe er auf der musikalischen Landkarte überhaupt existiert habe. Sie habe ihre Ausdruckskraft auch in den Dienst des Kampfes gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung durch das südafrikanische Apartheid-Regime gestellt. Die 1931 in Tschistopol in der damaligen Sowjetunion geborene und seit 1992 in der Nähe von Hamburg lebende Gubaidulina habe mit ihren Kompositionen eine "intensiv expressive und zutiefst persönliche Ausdrucksweise gefunden", lobte die Akademie. Gubaidulina ist in Deutschland Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Zu den früheren Trägern des Polarpreises gehören aus der populären Musik unter anderem Ex-Beatle Paul McCartney aus Großbritannien und die US-Musiker Bob Dylan, Stevie Wonder, Bruce Springsteen sowie Joni Mitchell aus Kanada. In der "klassischen" Sparte erhielten unter anderem die Komponisten Karlheinz Stockhausen (Deutschland), Pierre Boulez (Frankreich) sowie der Geiger und Dirigent Isaac Stern einen Preis. Andersson scheiterte nach der Stiftung 1989 mit dem Vorhaben, die Auszeichnung als zusätzlichen Nobelpreis anerkannt zu bekommen. Der diesjährige Polarpreis wird am 27. Mai von Schwedens König Carl XVI. Gustaf überreicht. (APA)