Wien - Die Umstrukturierungsmaßnahmen im Sozialministerium sorgten am Montag für heftige Kritik von Seiten der Opposition. Sozialminister Herbert Haupt gehe es nur darum, "an allen Schlüsselstellen im Ministerium FPÖ-Parteigänger zu installieren", meinte SP-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures. Sie stößt sich besonders an der Einsetzung des FP-Landtagsabgeordneten Helmut Günther zum "Stabchef mit Supportfunktionen". Auch Grünen-Sozialsprecher Karl Öllinger spricht von einer "blauen Job-Beschaffungsaktion".

Im Sozialministerium dementiert man. Offene Posten würden mit den bestqualifizierten Bewerbern besetzt. Parteipolitik habe im öffentlichen Dienst nichts zu suchen, meinte Haupt-Pressesprecher Gerald Grosz. Günther sei bisher Beamter im Wirtschaftsministerium gewesen und würde nun auf eigenen Wunsch ins Sozialministerium wechseln. An seiner Qualifikation gebe es keine Zweifel. (APA, DER STANDARD, Printausgabe, 5.3.2002)