FRAUEN - WAS NUN?

Vor genau zwanzig Jahren ging es in Literatur im März um "Macht und Ohnmacht der Frauen". Was hat sich in diesen zwei Dekaden geändert? Gibt es ein neues Rollenbild der Frau? Was bedeuten die Schlagwörter des 21. Jahrhunderts – Gentechnik, Migration und Globalisierung, Neue Medien und New economies – für die Situation der Frauen? Wie gehen Migrantinnen mit dem doppelten Fremdsein in einer fremden Kultur und am Rande einer patriarchalen Gesellschaft um? Wird die vermeintliche Demokratisierung der Medien im Netz von Frauen genutzt? Werden Fragen des Genders redundant? Erübrigen sich dadurch die Forderungen der Frauenbewegung der siebziger Jahre? Vom 7. bis 10. März 2002 stellt "Literatur im März", eine Veranstaltung der Alten Schmiede, deshalb die Frage: Frauen – was nun?
Ort: Kunsthalle im Museumsquartier, Museumsplatz 1, 1070 Wien.
Zum Detailprogramm

So findet die Veranstaltung IHREN Abschluss

Samstag: Sabine Scholl setzte sich immer wieder theoretisch und literarisch mit der ”Welt als Ausland” auseinander und wird in ihrer Lesung mit der Geschichte Marinas den Bogen von der Eroberung Südamerikas zu den Suburbs von Chicago spannen.
(9.3., 17 Uhr)

In einer von der Wiener Philosophin Isolde Charim moderierten Diskussion soll das Tagesthema noch einmal gemeinsam mit den Autorinnen reflektiert werden.

Im Anschluss an die Lesungen werden zwei DJs der Gruppe ”female pressure” – die in der Clubszene angesagte Electric Indigo und Cassy, ihr Gast aus Deutschland – für Groove und Stimmung im Foyer der Kunsthalle sorgen.
(ab 23 Uhr)

Das Programm am Sonntag steht unter dem Motto ”Geschlechterdifferenzen” und setzt sich mit den Beziehungen und Spannungen zwischen den Geschlechtern auseinander, die in der aktuellen Literatur vor allem unter dem Aspekt der Gewalt beschrieben werden. Mit dabei: Thomas Hettche, einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller der jüngeren Generation, Thea Dorn, die mehrfach ausgezeichnete Erfolgsautorin aus der weiblichen deutschsprachigen Krimiszene, die österreichische Autorin Margit Schreiner (”Haus, Frauen, Sex.”) und eine der wichtigsten Autorinnen der feministischen Literaturszene Deutschlands, Ursula Krechel.

Den Abschluss bildet eine von dem Wiener Kulturjournalisten Klaus Nüchtern moderierte Gesprächsrunde zum ”Phänomen Mann” mit den Sozialwissenschafterinnen Birgit Buchinger und Edit Schlaffer und dem Pädagoge und Männerforscher Edgar Forster.
(10.3. ab 17 Uhr)

Foto: Bruno Pisek

KörperFremdeGewalt

Mit Ausnahme des ersten Abends wird das literarische Programm des Festivals durch ein Film- und Video-Programm ergänzt, in dem – passend zu den jeweiligen Tagesthemen ("Körper", "Fremde", "Gewalt") – Werke der österreichischen Künstlerinnen Miriam Bajtala, Kerstin Cmelka, Valie Export, Nina Kusturica, Sabine Marte, Mara Mattuschka, Lisl Ponger, Fiona Rukschcio gezeigt werden. Wilbirg Brainin-Donnenberg von Sixpack Film hat das Programm kuratiert und wird jede Vorführung mit erklärenden Worten einleiten.
(jeweils ab 15.30 Uhr)

Alle Termine finden in der Kunsthalle im Museumsquartier (1070 Wien, Museumsplatz 1) statt.