Panorama
Mädchen machen immer noch viel mehr Hausarbeit als Buben
Deutsche Studie ergibt leichte Verbesserung der Ungleichbehandlung von Kindern
Hamburg - Mädchen werden immer noch viel stärker zu
Hausarbeit herangezogen als Buben. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Studie des Forsa-Instituts im Auftrag des Hamburger
Staubsauger-Unternehmens Vorwerk, bei der Frauen und Männer zu ihren
Pflichten im elterlichen Haushalt befragt wurden.Geschlechtsspezifisch und unausgeglichen
So hätten 61 Prozent der befragten Frauen, aber nur 26 Prozent der
Männer in jungen Jahren regelmäßig oder häufig beim Putzen geholfen.
Auch beim Abwaschen, Abtrocknen, Kochen oder Wäschewaschen bringen
Frauen laut der Studie erheblich mehr Erfahrung mit. Allein beim
Müllwegbringen liegen die Männer vorn. 71 Prozent der Männer gaben in
der Befragung an, als Kinder diese Aufgabe übernommen zu haben.
Männer bringen oft auch als Erwachsene den Müll nach draußen.
Tendenz: Je jünger die Männer, umso mehr helfen sie
Die Ungleichbehandlung von Kindern im Haushalt scheint sich aber
langsam zu bessern: Je jünger die befragten Männer waren, desto
häufiger gaben sie an, sich als Kinder an der Hausarbeit beteiligt zu
haben. Trotzdem wurden jüngere Frauen als Kinder im Durchschnitt noch
weitaus mehr zur Hausarbeit herangezogen.
Die Mehrzahl der befragten Personen möchte dieses Ungleichgewicht
ändern. 88 Prozent der Frauen und 78 Prozent der Männer sind nach den
Angaben von Vorwerk der Ansicht, dass Buben und Mädchen die gleichen
Aufgaben im Haushalt übernehmen sollten. Dabei fordern die älteren
Jahrgänge im Durchschnitt häufiger eine geschlechtsspezifische
Aufgabenverteilung. Die jüngeren Befragten sprechen sich eher dafür
aus, Buben und Mädchen bei den Pflichten im Haushalt gleich zu
behandeln. Befragt wurden 1.003 Frauen und Männer im Alter von 18 bis
über 60 Jahren. (APA/AP)