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Potsdam/Berlin - Dem deutschen Luftschiffunternehmen CargoLifter droht nach einem Bericht des "Spiegel" im Frühjahr die Pleite. Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin vorab berichtete, scheint sich die Vision vom Lastenluftschiff nach einer internen Untersuchung als technisches und finanzielles "Himmelfahrtskommando" zu entpuppen. Unter den Experten, die Vorstandschef Carl von Gablenz in das Unternehmen geholt haben, wachsen laut "Spiegel" die Zweifel am Projekt. Der geplante Lastenesel der Lüfte sei zu wetterempfindlich, der Kerosinverbrauch von über zwei Tonnen pro 100 Kilometer zu hoch, und plötzliche Abwinde könnten das Luftschiff zudem jäh zu Boden drücken, hieß es weiter. Mit seiner geringen Reichweite von maximal 1.000 Kilometern und einer auf 2.000 Meter begrenzten Flughöhe laufe das Konzept auf ein Schönwetterfluggerät hinaus, das die Voraussetzungen für einen kommerziellen Einsatz nicht erfülle. Unternehmen dementiert CargoLifter weist den "Spiegel"-Bericht über technische Probleme als falsch zurück. In einer am Wochenende verbreiteten Erklärung des Unternehmens hieß es, man gehe davon aus, dass die Informationen gezielt an den "Spiegel" gegeben worden seien, um der börsenotierten Aktiengesellschaft insbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Hauptversammlung und die anstehenden Finanzierungsschritte nachhaltigen Schaden zuzufügen. Kapitalerhöhung Cargolifter will sich auf der Hauptversammlung am 16. März unter anderem die Verdoppelung des Grundkapitals genehmigen lassen. Mit der Kapitalerhöhung, die rund 100 Mill. Euro in die Kasse spülen könnte, soll der Bau des geplanten Riesenluftschiffs CL 160 finanziert werden. CargoLifter braucht nach dem derzeitigen Kostenplan in den kommenden Jahren noch mehr als 280 Mill. Euro für sein Projekt. Zuletzt wurde eine Verschiebung im Zeit- und Kostenplan nicht ausgeschlossen. 303 Mill. Euro sind bisher größtenteils über den Kapitalmarkt eingeworben worden. Rund 45 Mill. Euro der bisherigen Mittel sind Investitionszuschüsse des Landes Brandenburg. In Brand hat CargoLifter seine riesige Werkshalle für den Bau des Luftschiffs und des Transportballons CL 75 gebaut. Derzeit arbeiten rund 490 Menschen für CargoLifter. (APA/dpa)