Jerusalem/Gaza - Nach der beispiellosen Welle blutiger Anschlägen durch palästinensische Extremisten in den besetzten Gebieten und in Jerusalem seit Samstag Abend, bei denen insgesamt 20 Israelis den Tod fanden, haben israelische F-16 Bomber Sonntag palästinensische Ziele im Westjordanland angegriffen. Ziel war zunächst eine Polizeistation in unmittelbarer Nähe der Residenz von Palästinenserpräsident Yasser Arafat in Ramallah. Arafat blieb unverletzt. Raketen wurden auch auf eine Polizeistation nahe dem Flüchtlingslager Amari am Stadtrand von Ramallah abgefeuert. Berichte über Verluste oder Schäden lagen Sonntag Mittag (Ortszeit) noch nicht vor. Als Vergeltung für den Selbstmordanschlag in Jerusalem hatten israelische Kampfhubschrauber Sonntag früh insgesamt 15 Raketen auf das Hauptquartier der palästinensischen Sicherheitskräfte in Bethlehem abgefeuert. Sonntag Vormittag ist das israelische Kabinett zu Beratungen über die neue Terrorwelle zusammen getreten. Bei einem israelischen Angriff auf die Stadt Salfit im Westjordanland ist ein Palästinenser getötet worden. Vier weitere Palästinenser wurden nach Krankenhausangaben verletzt, als israelische Panzer am Sonntag Raketen auf die nahe Nablus gelegene autonome Stadt abfeuerten. Israelische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 kreisten über Ramallah, wo Palästinenserpräsident Arafat sein Hauptquartier hat. Gleichzeitig rückte die Armee mit Panzern vor und feuerte zwei Granaten auf das Polizei-Hauptquartier, wie Augenzeugen berichteten. Verletzt wurde niemand. Inzwischen haben der Islamische Dschihad und die Arafats El Fatah nahestehenden Al Aksa-Brigaden sich in einem gemeinsamen Kommunique zu dem Anschlag nahe von Kissufim im Gaza-Streifen bekannt, bei dem ein israelischer Soldat den Tod gefunden hatte. (APA)