Paris - Der afghanische Interims-Regierungschef Hamid Karsai erwägt nach eigenen Angaben die Einführung des Euro anstatt der einheimischen Währung Afghani. Seine Regierung habe bereits beim Internationalen Währungsfonds (IWF) angefragt, ob sie den Druck von Afghani-Noten fortsetzen oder gleich die europäische Einheitswährung einführen solle, sagte Karsai am Freitagabend bei einem Treffen von Exil-Afghanen in Paris. Die unkontrollierte Herstellung des Afghani und die hohe Inflationsrate seien eines der größten Probleme der Übergangsverwaltung in Kabul. In jedem Fall strebe die Regierung die Einführung einer "neuen Währung" an, die dem Produktionsniveau und der wirtschaftlichen Stärke des Landes entspreche, fügte Karsai hinzu. In Afghanistan sind derzeit Afghani-Noten aus mindestens zwei verschiedenen Quellen im Umlauf: Zahlreiche Scheine wurden einerseits im Auftrag des usbekischen Kriegsherren und Vizeverteidigungsministers Raschid Dostum gedruckt, ein weiterer Teil Noten von den Kabuler Regierungen in den vergangenen Jahren. Der "Dostumi" ist jedoch bedeutend weniger wert. Für einen Euro werden derzeit in Afghanistan rund 30.000 Afghani gezahlt. (APA/AFP)