Tiflis/Washington/Moskau - In ihrer Kampagne gegen den internationalen Terrorismus weiten die USA ihre Militärpräsenz aus. Das Wall Street Journal berichtete, nach Georgien würden nun auch US-Soldaten nach Jemen entsandt. Ähnlich wie bereits auf den Philippinen sollten die Soldaten dort die Streitkräfte des Landes schulen und beraten. Offiziell bestätigt wurde dies zunächst nicht.In allen drei Ländern sind Untergrundgruppen aktiv, die möglicherweise Kontakte zur Al-Qa'ida-Organisation des islamistischen Extremisten Osama Bin Laden haben. Nach offizieller Darstellung sollen die US-Elitesoldaten in Georgien und auf den Philippinen die einheimischen Truppen in der Bekämpfung von Untergrundkämpfern trainieren und sie mit der notwendigen Ausrüstung versorgen. Eine Teilnahme an Kampfeinsätzen sei nicht vorgesehen. Der Einsatz in Georgien war von Russland kritisiert worden. Außenminister Igor Iwanow sagte, dies könne die Spannungen in der Region verschärfen. Am Freitag erklärte Präsident Wladimir Putin aber, die Stationierung der US-Truppen in Georgien sei "keine Tragödie". "Warum sollten sie (die US-Truppen) in Zentralasien und nicht in Georgien sein?" Putin kritisierte jedoch, dass er nicht von seinem georgischen Kollegen Eduard Schewardnadse darüber informiert worden sei. "Wir haben die Information von der US-Seite bekommen", sagte er. Schewardnadse hatte zuvor gesagt, er habe acht Jahre lang auf diese Truppenentsendung hingearbeitet. Die US-Soldaten würden die Souveränität Georgiens stärken. (Reuters, DER STANDARD, Printausgabe, 2./3.3.2002)