Wien - Führungswechsel bei der Zürich Kosmos Versicherungen AG: Franz Wipfli, seit Mitte 1996 an der Spitze des Unternehmens, kehrt in die Schweiz zurück und übernimmt eine Spitzenfunktion in der Konzernzentrale, der Zürich Financial Services. Die Schweizer Zürich Kosmos Mutter beschäftigt weltweit 80.000 Mitarbeiter. Wipflis Position in Wien übernimmt ab Anfang April Rudolf Kaft, seit 1989 im Vorstand der Zürich Kosmos. Krafts Hauptaufgabe wird heuer die Integration der Winterthur Österreich sein, die, wie berichtet, im Februar von der Zürich Kosmos übernommen wurde. Die Fusion soll bis Ende September über die Bühne gehen. Durch die Übernahme der Winterthur wird die Zürich Kosmos und unter die Top Ten in Österreich vorstoßen. Ihr Marktanteil wird bei 2,5 bis drei Prozent liegen. Zufrieden Mit der Entwicklung der Zürich Kosmos im abgelaufenen Jahr zeigte sich Wipfli zufrieden. In der Schaden-Unfall-Versicherung, der Schwachstelle der Gesellschaft in den letzten Jahren, sei ein Turnaround geschafft worden. Die Combined Ratio, das Verhältnis von Prämieneinnahmen zu Schaden- plus Kostensatz habe sich auf 105,8 Prozent verbessert. Im Branchendurchschnitt liege sie bei 108 bis 115 Prozent. Bei der Winterthur steht dieser Turnaround noch bevor. Hier macht die Combined Ratio noch über 130 Prozent aus, oder, wie es Kraft formulierte, "sie liegt jenseits von Gut und Böse". Als Hauptursache für die Probleme der Winterthur nannte Wipfli Dumpingpreise und Wachstum um jeden Preis, "in diesem Umfeld jedenfalls die falsche Strategie". Der Gewinn nach Steuern der Zürich Kosmos verringerte sich 2001 um 24 Prozent auf 2,4 Mio. Euro. Die Dividende wird von 25 Prozent auf 20 Prozent gekürzt. (gb, DER STANDARD, Printausgabe 2.3.2002)