Formel 1
Teamchefs setzen auf Sparkurs
Verschiedene Möglichkeiten zur Kostensenkung stehen zur Debatte
Melbourne - Die Formel 1 will einen Sparkurs
einschlagen. Max Mosley, der Präsident des Internationalen
Automobil-Verbandes (FIA), hat in einem Schreiben an die elf
Teamchefs Reformen vorgeschlagen, um die hohen Kosten zu reduzieren.
Viele Teamchefs bekräftigten in Melbourne vor dem Großen Preis von
Australien, dass Einsparungen im Interesse der Formel 1 nötig seien.
Sie wollen sich am 19. März nach dem Großen Preis von Malaysia in
Paris mit dieser Problematik beschäftigen. In dieser Saison sollen
die Etats der elf Rennställe zusammen etwa zwei Milliarden Dollar
(2,31 Mrd. Euro) betragen.Promotion statt Freitagtraining?
Wie in Melbourne bekannt wurde, soll nach Mosleys Vorstellungen
von der kommenden Saison an nur noch ein Motor pro Rennwagen und
Grand-Prix-Wochenende erlaubt sein. Sollte ein Triebwerk kaputt
gehen, könnte das Team ein zweites einsetzen, müsste dafür aber eine
Zeitstrafe und Zurückstufung in der Startaufstellung hinnehmen. Zudem
soll künftig das Freie Training am Freitag durch einen so genannten
Promotionstag ersetzt werden.
Verschiedene Wege führen zum Ziel
"Wir wollen die Kosten senken", erklärte Ferrari-Sportdirektor
Jean Todt am Freitag, "es ist aber zu früh, dazu etwas zu sagen. Es
gibt verschiedene Wege. Wir werden das in Paris besprechen."
Williams-Besitzer Frank Williams sprach sich ebenfalls für
Einsparungen aus. Mosleys Vorschläge seien korrekt, müssten aber
diskutiert werden. "Es ist ein Problem für die Hersteller, die die
Motoren liefern", sagte er. Toyota-Teamchef Ove Andersson bezeichnete
die geplante Begrenzung als "eine gute Idee". Er persönlich halte
aber nur ein Triebwerk für ein ganzes Rennwochenende für zu wenig.
20 Prozent Einsparung sind realistisch
BAR-Boss Dave Richards bezeichnete die Reformvorschläge als "sehr
vernünftigen Schritt vorwärts". Speziell die kleineren Teams würden
mit großen finanziellen Problemen kämpfen. "Wir müssen einige Kosten
deckeln. Das berührt den Wettbewerb nur leicht." Der Australier Paul
Stoddart plädierte als Besitzer des vergleichsweise armen
Minardi-Teams für starke Einsparungen. "Das ist besser für die
kleinen Rennställe. 20 Prozent sind realistisch." Es wäre doch
spannend, wenn Michael Schumacher nach einem Motorschaden vom 16.
Platz aus ins Rennen gehen müsste und sich dann nach vorne kämpfen
würde.
(APA/dpa)