Linux-Unix
Linux findet immer mehr Anwender
Von der Idee eines Freaks zur Bedrohung eines Branchenriesen - 27 Prozent der Netzwerkrechner arbeiten weltweit damit
Was als Projekt eines einzelnen Computer-Freaks
begann, ist heute das Produkt eines weltweiten Netzwerks aus
zahllosen Experten. Linux, das kostenlose Stück Software, ist zum
Betriebssystem mit den höchsten Wachstumsraten geworden. 27 Prozent
der Netzwerkrechner arbeiten weltweit damit, dagegen 41 Prozent mit
Windows. Für den Branchenriesen Microsoft ist Linux längst ein
gefürchteter Konkurrent.Anwender
Zwar ist auf mehr als 90 Prozent der PC Windows installiert, aber
in Großunternehmen und Verwaltungen genießt Linux längst den besseren
Ruf: Unter den Anwendern findet sich
auch der Computer-Konzern IBM, der einst mit Microsofts erstem
Betriebssystem MS-DOS groß geworden war.
"Linux ist ein Krebsgeschwür, das in Bezug auf geistiges Eigentum
alles befällt, was es berührt", schimpft Microsoft-Chef Steve
Ballmer. Die deutschen Bundestagsabgeordneten konnte Microsoft jedoch
nicht überzeugen - auch die Offenlegung der Microsoft-Programmcodes
konnte die Befürworter nicht umstimmen.
Zuverlässig
Nicht nur seine Zuverlässigkeit beschert dem Open-Source-System
den guten Ruf. Linux-Programme sparen Speicherplatz, weil sie nur die
nötigsten Anwendungen bieten. Microsoft-Programme werden dagegen
häufig wegen ihrer zahlreichen überflüssigen Funktionen kritisiert.
Und: Linux ist kostenlos. Mittlerweile sind zahlreiche oft ebenfalls
kostenlose Programme für Linux erhältlich, die einen Vergleich mit
teurer kommerzieller Software nicht scheuen müssen.
Die Idee, ein nicht-kommerzielles Server-System zu schaffen, hatte
1991 der Finne Linus Benedict Torvalds. Der damals 21-jährige Student
war unzufrieden mit herkömmlichen Betriebssystemen und bat in einem
E-Mail-Rundschreiben an Freaks in aller Welt um Ideen für sein neues
Konzept. Die große Fangemeinde lobt vor allem die basisdemokratische
Idee des offenen Programmcodes - wer will, kann Veränderungen
vornehmen oder Änderungsvorschläge einbringen. (Reuters)