Wirtschaft
US-Verbraucheraus- gaben im Jänner höher
Wirtschaft wuchs 2001 offenbar stärker als gedacht
Washington - Die Ausgaben der US-Verbraucher sind im
Dezember gegenüber dem Vormonat wie erwartet um 0,4 Prozent
gestiegen. Wie das US-Handelsministerium am Freitag weiter mitteilte,
wurde der vorläufige Dezember-Wert von minus 0,2 Prozent auf
unverändert revidiert. Für die persönlichen Einkommen meldete das
Ministerium einen Anstieg um ebenfalls 0,4 Prozent, das stärkste Plus
seit Juli 2001. Von vwd befragte Analysten hatten im Durchschnitt
eine Zunahme um 0,2 Prozent erwartet. Der zunächst gemeldete
Dezember-Zuwachs um 0,4 Prozent wurde auf plus 0,3 Prozent
korrigiert.Wie gestern bekannt wurde, haben einen Tag nach der vorsichtig optimistischen Einschätzung des US-Notenbankchefs Alan Greenspan zur
Lage der US-Wirtschaft unerwartet gute auf ein Ende der US-Rezession hingedeutet. Das
Handelsministerium revidierte das Wachstum im Schlussquartal 2001
unerwartet deutlich nach oben. In Chicago veröffentlichte die
Vereinigung der Einkaufsmanager einen deutlich über den Prognosen
liegenden Anstieg ihres viel beachteten Konjunkturbarometers.
Nach der zweiten Schätzung des US-Handelsministeriums wuchs die
US-Wirtschaft im vierten Quartal 2001 auf das Jahr hochgerechnet um
1,4 Prozent. Damit fiel des Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP)
im vierten Quartal offenbar sieben Mal so hoch wie zunächst vom
Ministerium im Jänner mit 0,2 Prozent geschätzt aus. Analysten hatten
mit einer Revision auf plus 0,8 Prozent gerechnet. Im dritten Quartal
2001 war die US-Wirtschaft um 1,3 Prozent geschrumpft.
Konsum gestiegen
Die deutliche Revision führte das Ministerium auf einen
gestiegenen Konsum in Folge der Null-Zins-Politik beim Auto-Kauf und
erhöhte Staatsausgaben zurück. Die Belebung der Nachfrage verhalf den
Unternehmen zur Reduzierung ihrer Lagerbestände um ein Volumen von
120 Mrd. Dollar (138,7 Mrd. Euro/1,9 Bill. S). Die Konsumausgaben
legten im Schlussquartal voraussichtlich um 6,0 Prozent zu, die
Staatsausgaben um 10,1 Prozent. Zudem sei die Zahl der Importe nach
unten revidiert worden.
Das an den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturbarometer der
US-Einkaufsmanager für den Großraum Chicago stieg nach Angaben der
Vereinigung der Einkaufsmanager im Februar saisonbereinigt auf 53,1
(Vormonat 45,1) Punkte. Volkswirte hatten einen Anstieg auf 47,7
Punkte vorausgesagt.
Analysten positiv überrascht
Analysten zeigten sich positiv überrascht von dem starken
BIP-Wachstum. Zu dem Plus von 1,4 Prozent sagte Larry Wachtel von
Prudential Securities: "Dies zeigt, dass die Wirtschaft aus der
Rezession heraus ist. Es ist eine gute Zahl und ich denke, dass das
BIP im ersten Quartal um zwei bis drei Prozent wachsen wird." Auch
die weitgehende Räumung der Lager verstärke die Einschätzung, dass
der Wirtschaftsaufschwung unmittelbar bevorstehe, sagten Analysten.
Unternehmen müssten nun wieder produzieren, um für Nachschub in den
geleerten Regalen zu sorgen, was das Wirtschaftswachstum ankurbele. (APA/Reuters)