Österreich
Gnadenfrist für die letzten Schillinge
Konditionen für Umtausch bei Banken variieren stark
Wien - Das große Schlachten der Sparschweine ist vorbei, auch die meisten Gurkengläser
sind mittlerweile geplündert. Dennoch geben
die Banken Spätentschlossenen die Chance,
ihre letzten Schillingbestände in Euro umzutauschen. Allerdings zu unterschiedlichen
Konditionen und mit verschiedenen Fristen.So bietet die Bawag/PSK-Gruppe ihren
Kunden die Möglichkeit, Schilling bis zum
30.
Juni gebührenfrei auf das Konto einzuzahlen. Tauscht man in Bargeld um, muss
man dafür eine Gebühr von einem Prozent der
Wechselsumme in Kauf nehmen. Auch bei der
Rückgabe von Währungen der anderen Euroländer fällt diese Gebühr an, allerdings gilt die
Rückgabefrist nur mehr bis 22.
März. Der
Grund dafür ist simpel, so Bawag-Sprecher
Dieter Pietschmann: Die Geldinstitute müssen
Franc, D-Mark und Lire bis Ende März an die
Österreichische Nationalbank (OeNB) rückgeführt haben. Nicht versuchen braucht man,
Fremdwährungen bei P.S.K.-Filialen zu tauschen, da diese bereits seit Jahren keine Valuten mehr zurücknehmen.
Ermessenssache
Bei der Bank Austria/Creditanstalt sind Einzahlungen von Schilling auf das Konto nur bis
Ende März gratis. Beim Bargeldwechsel liege
es im Ermessen des Filialleiters oder Kassiers,
ob Gebühren verrechnet werden oder nicht, so
der Eurobeauftragte Otto Peklo. Bleibt der
Kassier hart, so fallen für Schilling genauso
wie für andere Valuten Spesen in Höhe von
1,5 Prozent der Wechselsumme, mindestens
aber 3,63 € (50 S), an. Peklos Nachsatz: "Ausländische Münzen sind nicht gefragt, die sollte man eher spenden."
Oder man lässt sie bei der Ersten Bank bis 5.
März kostenlos zählen und umtauschen, dafür
braucht man nicht einmal Kunde zu sein. Ab
6.
März ist der Schilling dann den Valuten der
anderen Euroländer gleichgestellt, und es fal 2. Spalte
len Umtauschgebühren an: bis zu einem Wert
von 300 € zahlt man zwischen 2,18 und 4,36 €,
ab 301 € beträgt die Provision 1,5 Prozent der
Wechselsumme. Das endgültige Ende des
Schillings ist in der Ersten der 3. April.
Auch die Volksbank bietet eigenen Kunden
noch bis Ende März den kostenlosen Umtausch der alten Schillinge an. Für das Wechseln ausländischer Eurovorgänger zahlt man
1,75 Prozent der Summe, bei einem Mindestbetrag von vier Euro. Vor allem bei kleineren
Summen empfiehlt es sich daher, aufzupassen, dass die Wechselgebühr den gewechselten Betrag nicht auffrisst.
Garantiert gratis tauscht man Restbestände
an Währungen anderer Euromitgliedsländer
bis Ende März in der OeNB. Nicht angekauft
werden aber Banknoten und Münzen der
Nichteuroländer England, Dänemark und
Schweden, betont die OeNB.Robert Zwickelsdorfer/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 02.03.2002)