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Dass "der Groschen fällt" bleibt, und ein paar Schilling-Münzen markieren eine unauslöschbare Spur

So etwa die letzte Schilling-Goldmünze "Buchmalerei", limitiert mit 30.000 Stück. Das Motiv der Wertseite stammt aus einem Lehrbuch des jungen Maximilian I. (um 1466). Die andere Münzseite stellt den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek dar.

Die Spur des Schillings in unserer Sprache wird, wenn überhaupt, sehr langsam verschwinden. ...

reuters/prammer

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So wird die Assoziation der Aura des Pfunds mit der von Prinzessin Diana vergleichbar - symbolisiert wird "Wert" und damit Beständigkeit.

Pfunde aber, die wir wirklich zu viel haben, wuchern sicher auch in Zukunft ungehemmt.

epa

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Wir zahlen unsere Schulden, währungsgeschichtlich überhaupt die totale Konfusion, noch heute "auf Heller und Pfennig" zurück.

(Foto: Größenvergleich zwischen Pfennig und "Maria-Theresien-Brosche")

apa/deck

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Tja, und da ist mit höchster Wahrscheinlichkeit eben auch anzunehmen, dass bei allen, bei denen es in Bezug auf irgendetwas geklingelt hat, weiter "der Groschen gefallen" ist und nicht etwa der Cent. Der ist in der Vergangenheit ja gestiegen, wie uns die Benzinpreise-Tafeln gezeigt haben.

apa/jaeger

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Natürlich gibt es kein Nehmen ohne Geben. Wie lange einer, "der den Schilling nicht ehrt", noch "den Groschen nicht wert" sein wird, ist ungewiss. Die Redewendung nimmt Bezug auf die nunmehr historische Werthierarchie zwischen Schilling und Groschen, die eine Generation, der beides nur mehr aus historischer Distanz bekannt ist, vermutlich nicht mehr in ausreichender Klarheit vor Augen haben wird.

Der Bildanzeige (Schilling-"Shredder") zufolge, sind wir den Euro also keinen Cent wert.

apa/artinger

Man sollte aber auch bedenken, dass der Schilling, wie unwillig sich jetzt auch manche von ihm trennen, nichts genuin Österreichisches ist. Er bedeutete ursprünglich wohl so viel wie "kleines Schildchen". Die Goten bezeichneten mit "skilliggs" eine römische Goldmünze.

(Bild: Münze aus der Zeit von Kaiser Augustus)

http://www.numismatics.hu

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Im Mittelalter fand der "schillinc" seine bisher weiteste Verbreitung. Und das "Neueste elegante Lexikon für die Gebildeten aller Stände" nannte den Schilling 1837 noch einfach "eine Münze von verschiedentlicher Geltung".

Bild: Thema "Mittelalter" der 100 Schilling-Münze aus der Silberserie "Österreich im Wandel der Zeit"

apa/muenze oesterreich

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Aber zugegeben: Abrechnungen "auf Schilling und Groschen genau" tragen mutmaßlich ein kurzfristiges sprachhistorisches Ablaufdatum. Auch alles, was "keinen Groschen wert ist" und wofür wir "keinen Schilling hinlegen", könnte der Cent schnell ersetzen.

epa/bacon

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Das "Gröscherlgeschäft" allerdings könnte seiner Umwandlung in "Centerlgeschäft" mehr Widerstand entgegensetzen.

reuters/winkler

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Die Ablöse des "Groschenromans" durch den "Centroman" scheint unwahrscheinlich. Und die "Dreigroschenoper" bleibt sowieso.

dpa/büttner