Der Telefonanbieter Mobilcom hat bestätigt, dass Geld von der Firma an die Frau von Firmenchef Gerhard Schmid geflossen ist. "Die Mobilcom hat der Millennium GmbH eine Optionsprämie für ein Aktienprogramm zu Händlermotivation gezahlt", teilte Mobilcom am Montag in Büdelsdorf mit. Die Millennium GmbH gehört der Frau von Schmid. Laut "Financial Times" handelte es sich um 105 bis 126 Millionen Euro (1,44 Milliarden Schilling bis 1,73 Milliarden Schilling). Mobilcom erklärte dagegen, die tatsächlichen Beträge seien deutlich niedriger. Auch der "Spiegel" hatte am Wochenende den Betrag genannt. Investionen Der Hintergrund: Mobilcom und der Anteilseigner France Telecom streiten seit längerer Zeit darüber, wie hoch die Investitionen in den Aufbau des deutschen UMTS-Netzes sein sollen. Mobilcom-Chef Schmid will 1,4 Milliarden Euro ausgeben, France Telecom nur einige hundert Millionen Euro. France Telecom hält 28,5 Prozent an Mobilcom und ist vertraglich verpflichtet, den UMTS-Aufbau zu finanzieren. Nach Ansicht von Branchenbeobachtern suchen die Franzosen einen Weg, um aus dieser Verpflichtung herauszukommen. Als ein möglicher Weg erscheine ihnen die Kritik an dem Aktienbesitz von Frau Schmid. Bestürzung Mobilcom kritisiere am Montag, die von der "Financial Times" veröffentlichten Zahlen stammten von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft der France Telecom. "Die Mobilcom AG ist bestürzt über die Tatsache, dass vertrauliche Informationen aus einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in die Medien geraten sind", erklärte die Firma aus Büdelsdorf. Mobilcom habe den Wirtschaftsprüfern Ernst & Young die Zahlen im Rahmen der Jahres- und Quartalsabschlussprüfungen zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen prüfe jetzt rechtliche Schritte gegen die "Financial Times", Ernst & Young sowie die France Telecom-Tochter Orange. (APA)