Technik
CERN-Forscher füllen Anti-Wasserstoff in Magnet-"Behälter"
Wie viele Atome es sind, ist noch unklar
Genf - Antimaterie-Forschern tüfteln seit langem an geeigneten Behältern für erzeugte Anti-Materie. Da
sich Anti-Materie mit normaler Materie ja bekanntlich nicht "verträgt", kommen
Behälter aus Materie nicht in Frage. Nun haben
amerikanische Physiker am europäischen Forschungszentrum CERN
Anti-Wasserstoff-Atome in eine magnetische Falle gesperrt. Wie viele
Atome es sind, ist allerdings noch unklar. Laut weitgehend anerkannten physikalischen Theorien gibt es für
jedes Teilchen ein Anti-Teilchen, mit genau den gleichen
Eigenschaften (natürlich aber mit genau entgegen gesetzter Ladung). Trifft allerdings ein Teilchen sein Antiteilchen, so
reagieren explosiv in gemeinsamer Selbstvernichtung. Tatsächlich konnten in Beschleunigern mittlerweile
etwa Anti-Elektronen (die man folgerichtig "Positronen" nannte) und Anti-Protonen
hergestellt werden. Hatte man diese erst einmal erzeugt, lag der
Wunsch nahe, aus Positronen und Anti-Protonen Anti-Wasserstoff
herzustellen. Dies gelang gegen Ende der neunziger Jahre.
Zu schnell
Allerdings waren diese Anti-Atome fast mit Lichtgeschwindigkeit
unterwegs, keine Chance ihrer habhaft zu werden.
Gerald Gabrielse und sein Kollegen von der Harvard University (USA) haben Anti-Protonen
innerhalb von starken magnetischen Feldern eingefangen und diese
anschließend einem Strahl von Positronen ausgesetzt. Anschließend
legten die Wissenschafter ein elektrisches Feld an, und es zeigte
sich, dass nicht alle gefangenen Teilchen auf das elektrische Feld
reagierten.
Die Forscher schlossen daraus, dass sich einige der Anti-Protonen
mit Positronen zu Anti-Wasserstoff zusammengeschlossen haben mussten.
Im Gegensatz zu seinen Einzelteilen ist Anti-Wasserstoff - wie auch
ein normales Wasserstoffatom aus einem Proton und einem Elektron -
elektrisch neutral und reagiert nicht auf elektrische Felder. Noch
ist unklar, wie viele Anti-Wasserstoff-Atome eingefangen wurden,
weitere Untersuchungen kündigten die Wissenschafter für Mai an.(APA)