Wien - Jene drei Patienten, die nach operativen Eingriffen im Donauspital Ende des Vorjahres an akuter Hepatitis C erkrankten, sind mit demselben Erreger infiziert worden. Das hat die so genannte Sequenzanalyse, die der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) beim Institut für Virologie in Essen in Auftrag gegeben hat, jetzt ergeben. Wie die Übertragung stattgefunden hat, ist damit noch nicht vollständig geklärt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt einer von zwei weiteren Patienten, der vermutlich bereits seit längerem an chronischer Hepatitis C leiden, als Infektionsquelle in Frage. Ansteckung erfolgte nicht im Operationssaal "Mit Hilfe der Untersuchungsergebnisse aus Deutschland sind wir der Aufklärung ein Stück näher gerückt", erklärt Ludwig Kaspar, Direktor der Wiener Krankenanstalten und Pflegeheime. So steht beispielsweise nun fest, dass die Ansteckung nicht im Operationssaal - wie durch verunreinigte Instrumente - oder im Aufwachraum stattgefunden hat. Dennoch, so Kaspar, "geht die kriminalistische Aufklärungsarbeit weiter." Case Control Study soll neue Erkenntnisse bringen Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird eine so genannte Case Control Study in Angriff genommen, kündigt Oskar Janata, Hygienebeauftragter im SMZ Ost an. Eine Analyse, die auch Krankenhaushygieniker und Hepatitis C-Experte Walter Koller als weiteren wichtigen Schritt in der Suche nach der Ursache empfiehlt. "Bei der Case Control Study werden sämtliche Daten der infizierten Patienten wie auch die Daten vergleichbarer, aber gesunder Patienten, die sich im selben Zeitraum im SMZ-Ost befunden haben, per Computeranalyse erfasst. Der Computer vergleicht danach sämtliche Details - von Verbandswechsel über Blutabnahmen etc. - und stellt eventuelle Auffälligkeiten fest", erklärt Kaspar: "Diese Untersuchung wird weitere wichtige Hinweise auf den möglichen Übertragungsweg liefern." (red)