Panorama
Massenbeerdigung für Opfer
109 Tote waren nicht zu identifizieren
Kairo - Mehr als hundert Todesopfer der Zugkatastrophe
in Ägypten sind am Sonntag auf dem "Friedhof der Märtyrer" in Kairo
beerdigt worden. Hunderte Menschen verfolgten bewegt die Zeremonie.
Auch mehrere Regierungsvertreter, unter ihnen der politische Berater
von Präsident Hosni Mubarak, nahmen daran teil. Nach Behördenangaben
handelte es sich bei den 109 beigesetzten Toten um nicht
identifizierbare Opfer des Zugunglücks. Die übrigen sollen von ihren
Familien zu Grabe getragen werden. Der Umgang der Behörden mit den Angehörigen und Opfern des Unglück
hatte für Ärger gesorgt. So war die für Samstag Abend geplante
Massenbeerdigung ohne Angabe von Gründen um einen Tag verschoben
worden. Spezialkräfte der Polizei sicherten deshalb am Sonntag die
Trauerfeier, die weitgehend friedlich verlief. Mehrere Besucher
wurden am Eingang zum Friedhofsgelände kurzzeitig in eine Drängelei
verwickelt.
Nach offizieller Darstellung wurde die verheerende
Brandkatastrophe am Mittwoch in einem Nachtzug durch einen
Kurzschluss ausgelöst. Insgesamt 373 Menschen kamen ums Leben. Bis
Samstag konnten 200 Leichen identifiziert werden. Mindestens 133
Menschen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt und deshalb nur
schwer zu identifizieren. (APA)