Asien & Pazifik
Nepal: Generalstreik gegen Ausnahmezustand
Binnen einer Woche starben fast 300 Menschen
Kathmandu - In Nepal haben Soldaten 37
maoistische Rebellen getötet. 15 Rebellen seien am Freitag in der
westlichen Provinz Surkhet getötet worden, teilte das
Verteidigungsministerium am Samstag in Kathmandu mit. Sie seien
vermutlich in Rebellenangriffe in Accham im Bezirk Sallyan am
vergangenen Wochenende verwickelt gewesen, bei denen 167 Menschen
getötet wurden. 13 Rebellen seien in Accham und neun an anderen Orten
getötet worden. Am Freitag hatten Rebellen nach offiziellen Angaben
bei einer Reihe von Angriffen rund 40 Menschen getötet.Binnen einer Woche starben fast 300 Menschen
Die Sicherheitskräfte hätten bei den Auseinandersetzungen im
Westen des Landes große Mengen an Waffen und Munition erbeutet,
erklärte das Verteidigungsministerium. Mit den jüngsten Toten starben
in dem Konflikt binnen einer Woche fast 300 Menschen.
Ausnahmezustand um drei Monate bis Mai verlängert
Das Parlament hatte am Donnerstag den Ausnahmezustand in dem
Himalaya-Staat um drei Monate bis Mai verlängert. Die Rebellen haben
für das Wochenende einen Generalstreik ausgerufen, um gegen den
Ausnahmezustand zu protestieren und um an den sechsten Jahrestag des
Beginns ihres Aufstands zu erinnern. In der Hauptstadt Kathmandu kam
das öffentliche Leben daraufhin nahezu zum Erliegen. Geschäfte
blieben geschlossen, die Straßen waren menschenleer.
Sicherheitskräfte patrouillierten in gepanzerten Fahrzeugen.
Die maoistischen Guerilla führt seit 1996 einen "Volkskrieg" für
die Abschaffung der Monarchie und eine Agrarreform zu Gunsten der
landlosen Bauern. Sie kontrolliert weite Teile im Westen des
Himalayastaates. In dem Konflikt sind bisher mehr als 2700 Menschen
getötet worden.
Seit vergangenem Juni reagiert König Gyanendra das Land. Er hatte
den thron bestiegen, nachdem sein Bruder Birendra bei einem Massaker
laut offizieller Version von Kronprinz Dipendra ermordet worden war,
der sich anschließend selbst richtete.(APA/Reuters)