International
Journalisten- Ermordung war Teil eines größeren Anschlagsplanes
Neben Reporter-Enthauptung war auch Anschlag auf ein US-Konsulat geplant
Washington - Die Ermordung des entführten
US-Journalisten Daniel Pearl war laut einem Zeitungsbericht Teil
eines größeren Anschlagsplanes. Der mutmaßliche Auftraggeber der
Entführer, der moslemische Fundamentalistenführer Scheich Achmed
Omar, habe dies bei seinen Verhören ausgesagt, berichtete die "New
York Times" unter Berufung auf Ermittler und
Geheimdienstleute.Enthauptung des Reporters und Anschlag
Neben der Enthauptung des Reporters sei auch ein Anschlag auf das
US-Konsulat in der pakistanischen Hafenstadt Karachi geplant gewesen.
Scheich Omar habe sich im Verhör unnachgiebig gezeigt und Bedauern
darüber gezeigt, dass der Anschlag nicht zustande gekommen sei. Nach
seinen Worten wurde Pearl bereits Ende Jänner getötet.
Video der Ermordung
Scheich Omar hatte Anfang Februar tagelang mit den Behörden über
Pearls Freilassung verhandelt, obwohl der "Wall Street
Journal"-Reporter zu diesem Zeitpunkt offenbar längst tot war. Am 12.
Jänner wurde Omar dann schließlich verhaftet. Am Donnerstag war ein
Video beim US-Konsulat in Karachi eingegangen, das zeigte, wie dem
Korrespondenten des "Wall Street Journal" die Kehle durchgeschnitten
wurde. Die Bluttat hatte weltweit Entsetzen ausgelöst.
Behörden fahnden nach insgesamt fünf Verdächtigen
Die pakistanische Polizei verfolgt unterdessen bei der Fahndung
eine weitere Spur. Gesucht werde ein Verdächtiger arabischer
Herkunft, der möglicherweise an der Entführung des 38-Jährigen in der
pakistanischen Hafenstadt Karachi beteiligt gewesen sei, sagte ein
Ermittler am Samstag. Damit fahnden die Behörden nach insgesamt fünf
Verdächtigen. Vier mutmaßliche Täter waren der Polizei bereits vor
Tagen ins Netz gegangen, darunter auch Scheich Omar.(APA)