Wirtschaft
Der Countdown läuft
Aus für Schilling am Donnerstag - Auch doppelte Preisauszeichnung nicht mehr verpflichtend
Wien - Die Ära einer eigenständigen österreichischen Währung
geht ihrem Ende zu. Nur noch bis Donnerstag kann mit Schilling und
Groschen bezahlt werden, ab Freitag nur mehr mit Euro. Ab 1.
März 2002 ist ein zeitlich und mengenmäßig unbegrenzter Umtausch nur
mehr bei den Kassen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und für
Münzen bei der Münze Österreich möglich. Einige Banken haben jedoch ankündigt, den kostenlosen Umtausch des Schillings für die Stammkundschaft um ein Monat zu verlängern. Ausländische Valuten können
bei der Nationalbank noch bis Ende März umgetauscht werden, danach
nur mehr bei den nationalen Notenbanken in den einzelnen Euroländern. Ab 1. März gilt dann die europäische Gemeinschaftswährung nicht
nur in Österreich, sondern in allen zwölf Euroländern mit ihren über
300 Millionen Einwohnern als alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel.
Spätestens Ende Februar verlieren auch alle anderen nationalen
Währungen der Euroländer ihre Gültigkeit.
Doppelte Preisauszeichnung nicht mehr verpflichtend
Mit dem Schilling-Ende läuft in Österreich auch die Phase der
verpflichtenden doppelten Preisauszeichnung aus. Die zuletzt von
Konsumentenschützern verlangte Verlängerung wurde von der
Preiskommission abgelehnt. Eine freiwillige Verlängerung steht aber
jedem frei und wurde auch schon von mehreren Unternehmen angekündigt.
Der Schilling wurde vor gut 77 Jahren im Dezember 1924 an Stelle
der Krone eingeführt. Die Schilling-Ära wurde allerdings im Zeitraum
1938 bis 1945 durch den Anschluss an Nazi-Deutschland durch die
deutsche Reichsmark für 7 Jahre unterbrochen. 1945 wurde er wieder
eingeführt. Seit 1999 gilt der Euro bereits als Buchgeld und seit
Jahresbeginn 2002, mit der Einführung als Bargeld, gilt er auch als
gesetzliches Zahlungsmittel. (APA)