Stockholm - Der frühere US-Präsident Bill Clinton soll Afrika-Beauftragter der Mitte-Links-Regierungen werden und Vorschläge zur Lösung der Probleme des Kontinents ausarbeiten. Das teilten die Staats- und Regierungschefs von elf Ländern mit Mitte-Links-Regierungen am Samstag zum Abschluss der zweitägigen Konferenz "Modernes Regieren" in Stockholm mit.Clinton, der als erster US-Präsident vor vier Jahren Afrika besucht hatte, war in Stockholm nicht zugegen. Unter den Teilnehmern waren der britische Premierminister Tony Blair, Bundeskanzler Gerhard Schröder und der französische Ministerpräsident Lionel Jospin. Der kanadische Ministerpräsident Jean Chretien betonte auf einer Pressekonferenz, in der Terrorbekämpfung gebe es zwischen den USA und den übrigen westlichen Ländern keinen Bruch. Mit den Amerikanern befinde man sich nicht auf Konfrontationskurs, sagte Chretien und fügte hinzu: "Wir wollen mit ihnen zusammenarbeiten, und wir haben dieselben Ziele." Die elf Politiker sprachen sich für die Fortsetzung des Kampfes gegen den Terrorismus und für die Umsetzung des Klima-Abkommens von Kyoto aus. Sie verpflichteten sich zur Zusammenarbeit, um wirtschaftliches Wachstum, Erziehung und Gesundheit in Afrika zu erreichen und Aids, Tuberkulose und Malaria zu bekämpfen. Blair sagte zum Abschluss der Konferenz vor der Presse, trotz vieler konservativer Regierungen auch in Europa seien die Vorstellungen der Mitte-Links-Regierungen über eine Marktwirtschaft mit sozialen Elementen nicht überholt oder im Niedergang. In Italien, Dänemark und Norwegen waren zuletzt konservative Regierungen gewählt worden. In den USA hatten die Republikaner mit George W. Bush die Demokraten unter Clinton abgelöst. Neuwahlen stehen in diesem Jahr in Frankreich, Deutschland und Schweden an, wo mit Jospin, Schröder und Goran Persson Sozialdemokraten regieren. Vertreten auf der Stockholmer Konferenz waren auch die Mitte-Links-Regierungen von Portugal, Südafrika, Brasilien, Chile und Neuseeland sowie der sozialdemokratische Präsident Polens, Aleksander Kwasniewski. Die nächste derartige Konferenz soll 2003 in Großbritannien stattfinden. (APA/Reuters)