Trotz der ablehnenden Reaktionen der Palästinenserführung wurden aber wieder Versuche unternommen, eine Beruhigung herbeizuführen: Noch in der Nacht auf Freitag trafen sich hochrangige Vertreter der Sicherheitsapparate beider Seiten, Stunden später räumten israelische Soldaten Positionen, die sie vorige Woche im Zentrum des Gaza-streifens besetzt hatten, später wurden auch die Straßensperren geöffnet, die ihn in drei Teile geteilt hatten. Nachdem Israel noch kurz vor Sharons Rede wieder Ziele in Gaza und in Rafah bombardiert hatte, soll vereinbart worden sein, die Angriffe vorläufig einzustellen.
Anschlag verhindert
Die Selbstmordterroristen machten aber weiter - in der jüdischen Siedlung Efrat bei Bethlehem konnte ein Anschlag vereitelt werden. In einem Supermarkt zündete ein Palästinenser einen kleinen Sprengkörper, doch ein Kunde zog eine Pistole und erschoss den Angreifer, ehe auch dessen umgeschnallter Sprengstoffgürtel, detonierte.
Die Tageszeitung Ha'aretz kommentierte gestern beißend, es sei nun klar, warum Sharon so selten zum Volk spreche: "Er hat einfach nichts zu sagen." Mit den "Pufferzonen", deren Markierung demnächst beginnen soll, schien Sharon die Idee einer "einseitigen Trennung" aufzugreifen, die in Israel immer mehr Anhänger hat. Der Premier unterstrich aber, dass er eine "Sicherheitstrennung" meine und nicht etwa die Vorwegnahme einer politischen Staatsgrenze, wie Teile der Linken sie anstreben.
Gedacht ist jetzt an einen bis zu 200 Kilometer langen und einige Kilometer breiten Streifen, der durch Mauern, Zäune, Gräben, Minen, Patrouillen und Spürhunde für Palästinenser unpassierbar gemacht werden soll.