Berlin - Der Berliner Verleger Klaus Wagenbach hat sein
1964 gegründetes Unternehmen in jüngere Hände gegeben. Der 71-Jährige
bestätigte seinen Geschäftspartnern am Donnerstag
einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Rundschau", dass seine 40-jährige
Ehefrau Susanne Schüssler Mehrheitsgesellschafterin des Verlages sei,
unterstützt von Wagenbachs Tochter Nina "und mir als
Minderheitsgesellschafter".
Susanne Schüssler wird sich dem Programm, Nina Wagenbach den
Buchhändlern widmen. Beide arbeiten bereits seit über einem Jahrzehnt
in dem Verlag mit.
"Es war immer mein Traum, den Verlag, den ich 1964
gegründet und nun schon so lange geleitet habe, nicht zu verkaufen,
sondern sachkundigen, erfahrenen Köpfen anzuvertrauen, die ihn
freimütig, neugierig, international fortführen", betonte Wagenbach in
seinem Schreiben. "Der Verlag verjüngt sich, zu meinem Vergnügen,
denn je mehr er sich verjüngt, umso älter wird er."
Das Lektorat des Verlags bleibt laut Wagenbach unverändert. "Der
freundschaftliche Blick auf Italien wird erweitert und noch mehr als
bisher auf Frankreich, England und natürlich Deutschland gerichtet",
sagte Wagenbach: "Ob ich noch fünf oder zehn Jahre dabei bin, liegt in
Gottes Hand. Was ich ihm aber abnehmen kann, ist eine ordentliche
Nachfolgeregelung." Sicherlich sei damit eine neue Ära in seinem
Verlag eingeläutet: "Aber das Neue kommt immer auf leisen Sohlen". (APA/dpa)