Wien - Immer mehr Tschechen, Slowaken und Ungarn ziehen auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz westwärts. Österreichische Autohändler werden dabei selten angesteuert. "Es sind verschwindend geringe Zahlen an Gebrauchtwägen, die von Österreich nach Osteuropa verkauft werden", sagte der Obmann des Bundesgremiums Fahrzeughandel, Heinz Havelka, dem Standard. "Mehrwertsteuer und Normverbrauchsabgabe (Nova) machen bei uns bis zu 39,2 Prozent aus. In Deutschland kommen auf den Autopreis nur 16 Prozent Mehrwertsteuer, sonst nichts. Deshalb sind die Autos dort auch billiger als bei uns." Wer in Deutschland ein Auto kauft und in Österreich anmeldet, kommt um die Nova ebenfalls nicht herum. Diese Abgabe ist Anfang der neunziger Jahre als Ersatz für die zuvor eingehobene Luxussteuer eingeführt worden. Havelka: "Die Nova ist wettbewerbsverzerrend und gehört weg." Gewährleistung In Österreich wollen die rund 4500 Autohäuser, darunter 2700 Markenhändler, mit der seit Anfang des Jahres geltenden strengere Gewährleistung und neu entwickelten Musterverträgen punkten. Von den 756.630 Ummeldungen, die im Vorjahr gezählt wurden, reklamiert der Fahrzeughandel etwa die Hälfte für sich; der Rest wird von Privat an Privat verkauft. Ziel sei es, den Marktanteil von 50 auf etwa 60 Prozent zu steigern. Dies würde laut Havelka einen Mehrumsatz von 727 Mio. Euro, umgerechnet zehn Mrd. S, und einen entsprechend höheren Deckungsbeitrag bringen. (Günther Strobl, DER STANDARD, Printausgabe 21.2.2002)