Kunst
Architekturzentrum Wien zieht positive Bilanz
... und präsentiert Jahresprogramm
Wien - "Die Jahre der Provisorien sind vorbei", konstatierte das im MuseumsQuartier angesiedelte Architekturzentrum Wien (Az W)
am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz. Sehr zufrieden zeigte man sich mit den neuen Räumlichkeiten und dem
Partnerprogramm, das in der höchsten Kategorie schon 31 Firmen als "xlargepartner" verzeichnen kann.
Eine Auszeichnung sei es, dass die jährliche
Konferenz der internationalen Architektur-Museen dieses Jahr (22. bis
26. 11.) im Az W stattfinden wird. Die Breite des Az W-Angebots, mit
den erfolgreichen Sonntagsexkursionen, Diskussionsforen (nächster
Termin zum "Hochauskonzept Wien", 6. 3.) sowie eigenen Kinder- und
Führungsprogrammen sei "sehr wichtig". Man wolle auch als Plattform
anderen Architektur-Initiativen Raum und Infrastruktur zur Verfügung
stellen. Im August gibt es ein eigenes Architektur-Programm für
Touristen und "Wiener, die Urlaub haben". Der 10. Wiener
Architekturkongress im November ist "auch als politisches Statement"
der Architektur der EU-Beitrittskandidaten gewidmet.
Vier große Ausstellungen wird es im Az W heuer geben: Die erste
große Ausstellung in Europa seit zehn Jahren zum amerikanischen
Architekten Steven Holl, "Idea and Phenomena" (11. 4. bis 5. 8.),
Walter Pichlers "Haus neben der Schmiede" (16. 5. bis 29. 7.), "9=12
Neues Wohnen in Wien" (13. 9. bis Jänner 2003) zu einem Projekt, bei
dem neun deutsche, Schweizer und österreichische Architekten unter
der Koordination von Adolf Krischanitz im Westen Wiens zwölf Häuser
"verdichteten Wohnens am Stadtrand" verwirklichen, und "Emerging
Architecture 3". Die Eröffnungsausstellung (23. 5. bis 12. 8.) des
Österreichischen Kulturforums New York "Transmodernity - Austrian
Architects" wird nach New York auch in Wien, "Emerging Architecture
2" auf jeden Fall in Budapest (13. 9. bis 20. 10.) und
voraussichtlich an weiteren Standorten zu sehen sein.
Was die Förderungssituation betrifft, zeigte sich Obmann Hannes Pflaum
mit der
Finanzierung durch die Stadt Wien (jährlich 1,45 Mill. Euro plus Sonderförderungen) "sehr zufrieden". Bei der
Bundesförderung ergebe sich jedoch ein geteiltes Bild: Während die
Kunstsektion im Bundeskanzleramt ihren Teil (jährlich 363.364 Euro)
leiste, "hapert" es bei der Wissenschafts- und Museensektion, die den
bei der Gründung des Az W festgelegten Finanzierungsschlüssel "nicht
einhält". Sie erkläre sich "unverständlicherweise" für unzuständig,
so Pflaum, rund 360.000 bis 500.000 Euro pro Jahr an Förderung
fehlen. "Nur weil wir Architekturzentrum Wien heißen, heißt das
nicht, dass wir nicht für ganz Österreich tätig sind", beschrieb
Pflaum die "wohl über das rein rationale hinausgehenden Gründe".
"Wenn es wirklich nur am 'Wien' im Namen liegt, nennen wir uns halt
'Architekturzentrum Österreich'", so Pflaum.
(APA)