Mödling/Wien - Der Verdacht gegen zwei niederösterreichische Gendarmen, ein heute 16-jähriges Mädchen seit Jahren sexuell ausgenützt und misshandelt zu haben, hat sich Donnerstag erhärtet. Das Opfer ist die Tochter eines der Beamten, eines Postenkommandanten aus dem Bezirk Mödling. Der zweite Verdächtige ist sein Stellvertreter. Beide befinden sich in U-Haft, sie weisen die Vorwürfe zurück.Seit 10. Geburtstag immer wieder im Krankenhaus Ermittlungen waren bereits seit langer Zeit gelaufen. Das Mädchen musste seit seinem 10. Geburtstag immer wieder im Krankenhaus behandelt werden. Der Verdacht, dass die Minderjährige von ihrem Vater misshandelt werde, konnte aber nie bestätigt werden, denn sowohl das Kind als auch seine Mutter nahmen diesbezügliche Andeutungen immer zurück. Im Alter von zwölf Jahren dürfte sich das verzweifelte Mädchen dem Freund und Berufskollegen ihres Vaters anvertraut haben. Doch dieser soll das Mädchen ebenfalls gequält haben. Nach einem Selbstmordversuch vertraute sich die Jugendliche schließlich einem Psychologen im Wiener AKH an. "Wir bedauern den Fall zutiefst", sagte Donnerstag Gerald Hesztera von Gendarmeriezentralkommando. Nun sei es an der Justiz, die Vorwürfe gerichtlich zu klären. In einem anderen Missbrauchsfall ist dies am Donnerstag geschehen: Im Landesgericht St. Pölten wurde ein 32-jähriger Mann, der sich an seiner siebenjährigen Tochter und einem achtjährigen Buben vergangen hatte, zu drei Jahren Haft verurteilt. (simo, DER STANDARD Print-Ausgabe 22.Februar 2002)