Charlottesville/Washington - Nur 25 Lebensräume beherbergen 55 Prozent der Entwicklungsgeschichte bei den Primaten und 22 Prozent bei den Fleischfressern. Und alle 25 Lebensräume, 1,4 Prozent der Landfläche, sind bedroht.Das ist mehr als eine Zahlenspielerei über das Artensterben. Laut Biologen der Uni von Virginia in Charlottesville stehen diese Primaten und Fleischfresser für 2,6 Milliarden Jahre Entwicklungsgeschichte. "Wir laufen also nicht nur Gefahr, Arten zu verlieren", erklärt Gustavo Fonseca vom Center for Applied Biodiversity Science, "wir stehen auch vor dem Verlust von deren Erbe, einer Genvielfalt von unschätzbarem Wert für Forschung und künftige Biodiversität." Wenn eine Art verschwindet, schrumpft auch die Genbasis für die Entwicklung neuer Arten. So stehen zwei Lemurenarten, die nur auf Madagaskar vorkommen, für 18,6 Millionen bzw. 16,6 Millionen Jahre Entwicklungsgeschichte. Zum Vergleich: Für den Homo sapiens kommen die Forscher auf 7,1 Millionen Jahre. (rosch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20. 2. 2002)