Washington - Die USA haben die Erklärung des Irak zurückgewiesen, dieser verfüge nicht über Massenvernichtungswaffen. Außenminister Colin Powell bezeichnete am Sonntag entsprechende Äußerungen des irakischen Präsidenten Saddam Hussein als unglaubwürdig. "Wir hören das seit zehn Jahren", sagte Powell dem US-Fernsehsender NBC. Sollte dies wahr sein, könne dies auf einfache Weise überprüft werden, indem der Irak die UNO-Waffeninspektoren wieder einreisen lasse. Der Irak lehnt die Rückkehr der 1998 abgezogenen Experten ab. Saddam war am Samstag von der amtlichen irakischen Nachrichtenagentur INA mit den Worten zitiert worden, der Irak verfüge über keine Massenvernichtungswaffen und strebe auch nicht nach diesen. Die USA beharren auf einer Rückkehr der UNO-Inspektoren. US-Präsident George W. Bush hat einen Angriff auf den Irak nicht ausgeschlossen und damit Besorgnis insbesondere bei den europäischen Verbündeten ausgelöst. Die Europäer haben die USA vor einem Alleingang in dieser Frage gewarnt. Auf Widerspruch war Bush zudem mit seiner Rede zur Lage der Nation Ende Jänner gestoßen, in der er Irak, Iran und Nordkorea als "Achse des Bösen" bezeichnet hatte. Optionen Powell räumte ein, dass die Irak-Frage die Europäer beunruhige. Dies könne aber durch enge Beratungen mit den Verbündeten geklärt werden, sagte Powell im US-Nachrichtensender CNN. Wenn die Europäer sähen, dass Bush umsichtig, diszipliniert und entschieden handele, würden sie verstehen, dass es Sinn ergebe, sich an dem Vorgehen der USA zu beteiligen. Die USA würden einen Weg finden, um voranzuschreiten und die notwendige Unterstützung der Europäer zu erhalten, sagte Powell. Er bekräftigte, dass sich Bush beim Irak alle Möglichkeiten offen halte. Dazu gehörten neben politischen und diplomatischen auch militärische Optionen, sagte Powell. (APA)